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RuppichterothLandwirt Lukas Tölkes eröffnet Hofladen auf Gut Fussberg

Lesezeit 2 Minuten

Frisches Bio-Fleisch und mehr: Jung-Landwirt Lukas Tölkes eröffnete oberhalb von Schönenberg einen Hofladen. Demnächst will er zunehmend eigenes Gemüse anbieten.

Ruppichteroth – Seine „Schaf-Taxis“, wollige Vierbeiner mit Hühnern auf dem Rücken, lösten Entzücken aus im Internet. Nun erkundeten viele Besucher auch persönlich das Gut Fussberg oberhalb von Schönenberg und erlebten den jungen Landwirt Lukas Tölkes in Aktion. Er hatte anlässlich der Eröffnung seines Hofladens zum Hoffest eingeladen.

Der Laden im alten Kälbchenstall beendet den doch eher provisorischen Direktverkauf in der Küche. Einmal im Monat gab’s hier schlachtfrisches Hühnerfleisch, produziert nach den strengen Bioland-Richtlinien. Der moderne Hofladen mit elektronischer Kasse statt handgeschriebener Quittungen und mit großen Kühltruhen bietet auch Eier, Bio-Gemüse und -Obst sowie regionale Erzeugnisse wie zum Beispiel Mehl aus der benachbarten Horbacher Mühle. Außerdem wöchentliche Öffnungszeiten freitags (15 bis 18 Uhr) und samstags (10 bis 13 Uhr).

Gegen den Trend

Der 29-Jährige hat sich erst vor drei Jahren selbstständig gemacht – eine absolute Seltenheit laut der Landwirtschaftskammer Rheinland. Dort sind sonst nur Nachwuchs-Landwirte bekannt, die den elterlichen Hof übernehmen. Tölkes bewegt sich gegen den Trend: Die Zahlen belegen das Höfesterben auch in der Region.

Andererseits ist der junge Familienvater absolut im Trend: Die Verbraucher können sich vom Tierwohl persönlich überzeugen. 900 Hähnchen wachsen hier artgerecht auf, 50 Rinder und 100 Gänse. Auf einer Fläche von 100 Hektar, ausschließlich ökologisch bewirtschaftet, wird das Futter für Tiere selbst angebaut. Keine Massentierhaltung, kein Billigfleisch; der Ruppichterother beliefert unter anderem renommierte Kölner Restaurants. Zusätzlich schafft die Präsenz des Bauern in den sozialen Medien Transparenz.

Dort gibt’s gefilmt mit wackliger Videokamera Blicke in den Hühnerstall und auf die Wiese, Rinder grasen, Gänse schnattern, und das Federvieh fliegt auch dem Landwirt gerne auf die Schulter. Was so idyllisch anmutet, bedeutet harte Arbeit. Die intensivierte sich noch in den vergangenen Wochen im Endspurt zur Ladeneröffnung. Lukas Tölkes arbeitete mit Helfern bis zuletzt, Handwerker wurden auch schon mal in Naturalien entlohnt, verriet er augenzwinkernd: „Der Fliesenleger hat jetzt eine Flatrate für Eier und Fleisch.“

So umtriebig soll es weitergehen: Unterstützt von seinen Großeltern plant Tölkes einen Bauerngarten, um auch eigenes Gemüse zu ziehen. Die ersten Kräuter bot er bereits auf dem Hoffest an.