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SpatenstichIn Ruppichteroth entsteht eine neue Rettungswache für 8,6 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten
In Ruppichteroth-Schönenberg gab es den offiziellen Spatenstich für die neue Rettungswache des Rhein-Sieg-Kreises. V.l.: Dezernent für Bevölkerungsschutz, Dr. Michael Rudersdorf, Kreisdirektorin Svenja Uelhoven, Bürgermeister Mario Loskill, Landrat Sebastian Schuster, Bereichsleiter Falck Jörg Lütz

In Ruppichteroth-Schönenberg gab es den offiziellen Spatenstich für die neue Rettungswache des Rhein-Sieg-Kreises in Ruppichteroth.

So sehen die Pläne für das 4200 Quadratmeter große Grundstück aus.

Das rund 4200 Quadratmeter große Grundstück hinter der Futterkrippe in Schönenberg ist noch Brachfläche, gehört aber schon dem Rhein-Sieg-Kreis. Die Zufahrt dagegen ist Eigentum der Gemeinde Ruppichteroth, wird aber an den Kreis veräußert. Pragmatisch entschied Landrat Sebastian Schuster mit Bürgermeister Mario Loskill, den ersten Spatenstich für den Neubau dorthin zu verlegen.

Damit investiert der Rhein-Sieg-Kreis erneut in die Sicherheit der Bevölkerung im östlichen Kreisgebiet.
Landrat Sebastian Schuster

Denn in den Matsch der bereits vermessenen Fläche wollte er weder selbst steigen noch seine Gäste schicken. Als Träger des Rettungsdienstes wird seine Behörde in den kommenden 18 Monaten für rund 8,6 Millionen Euro eine moderne Rettungswache errichten. Sie wird besetzt werden von der Falck Rettungsdienst Gesellschaft, die bis zum 31. Januar 2027 entsprechende Verträge hat.

„Damit investiert der Rhein-Sieg-Kreis erneut in die Sicherheit der Bevölkerung im östlichen Kreisgebiet“, sagte Schuster. Erledigt wird das mit zwei Rettungstransportwagen (RTW) für die so genannte Primärrettung und einem Reserve-RTW.

Auf einem Bauplakat ist eine Visualisierung des Neubaus zu sehen.

So soll der Neubau hinter dem Longdendale-Platz aussehen, der Ende 2025/Anfang 2026 fertig sein soll.

Die beiden RTW sind mit je drei Rettungskräften besetzt, zwei Rettungsdienst-Mitarbeitenden, sowie jeweils einer Praktikantin oder einem Praktikant, Auszubildenden oder Hospitanten. Der Versorgungsbereich der neuen Wache deckt Dörfer ab, die bisher nicht innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfristen erreicht werden konnten.

Es ist das gesamte Gemeindegebiet von Ruppichteroth, ohne Fußhollen, Hönscheid, Litterscheid, Schreckenberg, Stockum und Winterscheidermühle. Die werden von der Rettungswache Hennef angefahren. In Eitorf sind es Hönscheid, Plackenhohn und Rankenhohn, in Much Ortsteile entlang der Landstraßen 312 und 350.

Es werden Dörfer versorgt, die bisher nicht in den Hilfsfristen erreicht werden konnten

In Neunkirchen-Seelscheid gehören Hasenbach, Hermerath und Niederhorbach zum Versorgungsgebiet und in Windeck kommen noch Altenherfen, Gutmannseichen, Lüttershausen und Ommeroth hinzu. Bis zur Fertigstellung bleibt die Wache aber im alten Feuerwehrhaus in Ruppichteroth-Ort.

Es soll ein Wachgebäude mit rund 1035 Quadratmeter Fläche entstehen, erklärte der Landrat. Geplant ist das eingeschossige Gebäude mit einer Wärmepumpenheizung sowie einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Zusammen mit einer Holz- und Lehmkonstruktion trage der Kreis damit nachhaltig zum Klimaschutz bei. Dazu entsteht eine 430 Quadratmeter große Fahrzeughalle.

Auf einer grünen Wiese soll das Gebäude entstehen.

Das Grundstück ist derzeit noch Brachfläche.

Geradezu euphorisch sprach Ruppichteroths Bürgermeister Mario Loskill: „Denn letztlich beginnen wir heute und jetzt gemeinsam in der Geschichte unserer Kommune etwas Besonderes“, begann er seine Rede. Erstmals in der Geschichte könne die Gemeinde die eigene Bevölkerung, bis auf die genannten Ausnahmen, in den genannten Hilfsfristen erreichen. Besonderen Dank sprach er der Nothelfergruppe des Löschzugs Winterscheid aus, die, einmalig in der Region, die Notfallrettung sichergestellt haben.

Landrat Sebastian Schuster (l.) und Bürgermeister Mario Loskill stehen an einem Rednerpult.

Landrat Sebastian Schuster (l.) und Bürgermeister Mario Loskill begrüßten gemeinsam die geladenen Gäste.

Seit 2012 laufen die Planungen, Loskill schilderte die schwierige Suche nach einem geeigneten Grundstück, das aufwändige Bauleitplanverfahren, vor allem aber die konstruktive und positive Abstimmung mit dem Kreis. Seine Kommune profitiert, im Zuge des Baus werden Bushaltestellen barrierefrei gestaltet, der alte Bahnhofsplatz mit ausgebaut und eine E-Bike-Verleihstation entstehen.