Das Opfer befindet sich auf dem Weg der Besserung und wird in den kommenden Tagen aus der Intensivstation entlassen, Lebensgefahr besteht nicht mehr.
Versuchter TotschlagKripo findet Waffe in Ruppichteroth, mit der ein 74-Jähriger auf einen Einbrecher schoss

In Ruppichteroth-Stranzenbach hat ein 74-Jähriger einen 24-Jährigen niedergeschossen, der in seinen Wohnwagen eingebrochen war.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Zahlreiche Polizisten, unterstützt von Diensthunden, haben am Samstag, 22. Februar, weiter nach der Tatwaffe gesucht, mit der ein 74 Jahre alter Mann aus Much am Donnerstagnachmittag auf einen 24 Jahre alten Einbrecher geschossen haben soll. Wie berichtet, war der in einen Wohnwagen eingestiegen, der dem Senior gehörte. Das Grundstück liegt an der Kreisstraße 55 bei Ruppichteroth-Stranzenbach.
Es war ausgestattet mit zahlreichen Wildkameras, die mit Selbstschussanlagen gekoppelt waren - allerdings produzierten die nur Lärm. Auf Videobildern beobachtete der 74-Jährige den Einbruch und fuhr sofort nach Stranzenbach. Dort gab er laut Polizei auf offener Straße mehrere Schüsse auf den 24-Jährigen ab und schlug mit einer Pistole auf ihn ein, als er am Boden lag.
Das Opfer wurde mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen
Nach kurzer Flucht kehrte er an den Tatort zurück, in der Zwischenzeit muss er die Waffe fortgebracht haben. Der lebensgefährlich Verletzte wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln-Merheim geflogen.
Den Ermittlern gelang es nun, so der Bonner Polizeipressesprecher Simon Rott, die zwei Tage lang gesuchte Tatwaffe zu finden. Sie lag versteckt in einem Bauwagen, der neben dem Wohnwagen und weiteren Verschlägen auf dem Grundstück steht. Zwei Tage lang war es von Polizisten abgesperrt gewesen, in der Nacht zu Samstag leuchtete das Technische Hilfswerk aus Waldbröl das Areal aus, um heimliche Besucher abzuhalten.
Der 74-Jährige, der wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, äußert sich nach wie vor nicht zu der Tat. Bislang war er nicht wegen Gewaltdelikten aufgefallen. Bei der Durchsuchung des Wohnwagens, der Nebengebäude, seines Wagens und seiner Wohnung fanden Polizisten 21 Waffen, Munition, zahlreiche Messer und eine Armbrust.

Kriminalbeamte sichern auf dem Grundstück am Waldrand Spuren.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Der Mann gehört offensichtlich zur sogenannten Prepper-Szene, die sich mit Vorräten auf mögliche Katastrophen vorbereiten; in Erdlöchern fanden sich nach Angaben dieser Zeitung Lebensmittelvorräte. Das Opfer befindet sich, so Rott, auf dem Weg der Besserung und wird in den kommenden Tagen die Intensivstation verlassen können. Die Ermittlungen der Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Rainer Müller und der Oberstaatsanwältin Claudia Heitmann dauern an - Hinweise unter 0228/15-0.