Prächtige Bäume und AlleenWanderer erkunden das Mucher Golddorf Berzbach
Much – Berzbach gewinnt auch die Goldplakette beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Das steht für die Wanderer vom Wochenende fest. Mit Karl-Josef Haas vom Technik- und Bauernmuseum gingen sie bei bestem Wanderwetter durch und um den Weiler unweit von Marienfeld.
„Darauf haben wir 35 Jahre hingearbeitet,“ berichtete Haas nicht ohne ein wenig Stolz auf seine Dorfgemeinschaft. Prächtige Bäume, Alleen an den Ausfallwegen und -straßen, außerdem Hecken mit viel Lebensraum für allerlei Tiere prägen das Bild. Pflaumenbäume im Dorf, die nur darauf warten, dass vorbeiziehende Wanderer zugreifen, Apfelbäume, deren Früchte Gemeineigentum sind und die eine oder andere Bank zum Verweilen.
Nicht nur Ruth Syks war begeistert. Sie lebt sonst südlich der größten australischen Stadt Sydney in einer Gegend, geprägt von „Beaches, Hills, Mountains and Trees“. Syks ist mit Heribert und Gisela Bliesner gekommen, die sie gerade in Lohmar-Donrath besucht.
Betül und Cewat Topcu sind mit ihren Kindern Said und Merjem eher zufällig dazu gestoßen. Die Dortmunder haben von der Familie ein Wochenende in Much geschenkt bekommen und hatten sich am Museum spontan entschlossen, mitzukommen. Am Ende gibt’s für Said und Merjem von Margret Haas ein Extra-Eis, während sich die Erwachsenen mit Siedewurst im Brötchen und Waffeln stärken, die die Dorfgemeinschaft Berzbach serviert.
„Wir brauchen uns hier gegenseitig. Wir helfen uns. Das macht auch den Charme aus,“ erklärt Karl-Josef Haas den Zusammenhalt des Ortes. Er betont immer wieder, wie wichtig der Dorfgemeinschaft die jungen Familien sind. „Die planen das alles,“ versichert er.
Hinweis: Beim Download werden die GPS-Daten automatisch in .bin-Dateien umgewandelt. Um die Daten für Ihre Wanderung nutzen zu können, benennen Sie die Dateien einfach um und ersetzen das „.bin“ nach dem Download durch ein „.gpx“.
Den Wanderern zeigt Haas den Biobauernhof, macht am Böllweg einen kurzen Ausflug in die Lebensgeschichte Heinrich Bölls, die in einem ganz kurzen Abschnitt auch Berzbach und Marienfeld streifte. Der habe im Bergischen Unterstützung erlebt in einer Zeit, als nicht nur in seinem persönlichen Leben eine Menge schief gelaufen sei.
Den Familienweg stellt der Museumschef vor und blickt gemeinsam mit seinen Gästen von den höheren Hügeln in der Nähe des Dorfes bis in die Eifel und ins Oberbergische. „Für uns war es unmöglich, über den Bach zu gehen um dort ein Mädchen zu suchen“, berichtet Haas vom Denken in der Grenzregion zwischen Sayn und Berg, Protestanten und Katholiken in gar nicht so lange vergangener Zeit.
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Eng verbunden ist der 76 Einwohner in 30 Familien zählende Ort mit der „Ehrensteiner Armenstiftung“ in Asbach im Westerwald. Dorthin floss seit 1499 die Pacht für einen Gutshof in Berzbach. Noch heute sind Flächen verpachtet, deren Erlös über die Gemeinde Asbach den Betrieb einer Multiple-Sklerose-Klinik unterstützen.