AboAbonnieren

Bonner Feuerwehrmann in Griechenland„Von einem «Feuer aus» sind wir weit entfernt“

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Feuerwehren aus dem Rheinland sind nach Griechenland gereist, um dort bei den Waldbränden zu helfen. 

Heiko Basten (49), Feuerwehrmann aus Bonn und in Königswinter Leiter des Löschzugs Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr, ist mit 57 Kollegen und 18 Fahrzeugen aus Leverkusen, Bonn und Königswinter, dem DRK, dem Malteser-Hilfsdienst sowie der Organisation @fire mit dem NRW-Waldbrandmodul in Griechenland im Einsatz. Carsten Schultz sprach mit ihm.

Was sind Ihre ersten Eindrücke in Griechenland gewesen?

Heiko Basten: Wir haben ja nach zirka 60 Stunden Anreise erstmals griechischen Boden betreten. Zunächst wurde ein provisorisches Camp aufgebaut, weil der ursprüngliche Standort bereits zu nahe am Gefahrenbereich lag. Am Mittwochabend ist das Team 1 im endgültigen Camp angekommen, welches Team 2 bereits aufgebaut hatte. Am Mittwoch haben wir aktiv mit der Brandbekämpfung und Unterstützung der anderen Kameraden aus vielen Ländern Europas begonnen.

Ihre Eindrücke zum Ausmaß?

Man fährt relativ weit an verbrannten Flächen vorbei. Am Anfang des Tages trügt der Schein ein wenig, weil die Lage unter Kontrolle scheint.

Neuer Inhalt

Ein Feuerwehrmann aus dem Rheinland im Einsatz auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. 

Aber mit zunehmenden Temperaturen und aufkommenden Winden entstehen ab dem Nachmittag überall Spot-Feuer, die sich zu größeren Feuern entwickeln können.

Wie gefährlich ist das für Sie und die Kameraden?

Generell ist der Feuerwehrdienst immer mit gewissen Gefahren verbunden, allerdings arbeiten hier alle Einsatzstellen nach strengen Sicherheitsregeln, so dass unsere Kräfte bestmöglich geschützt sind.

Wie sind Sie untergebracht?

Wir befinden uns auf dem Gelände eines großen Wasserversorgers beziehungsweise Umspannwerkes, der das Gelände zur Verfügung gestellt hat. Hier wurde am Mittwoch das Camp aufgeschlagen.

Wir haben zwei Teams gebildet und tauschen tageweise durch, so dass immer ein Team im Camp und eines bei der Brandbekämpfung ist beziehungsweise die Unterstützung der griechischen Kameraden übernimmt. Ruhezeiten sind bei den Belastungen sehr wichtig.

Wie sind Sie aufgenommen worden von der Bevölkerung?

Wir hatten bisher nur positive Resonanzen, wobei ich dazusagen muss, dass wir noch nicht wirklich viel Kontakt hatten, weil das Camp etwas abseits liegt. Aber wenn man im Konvoi fährt oder an Einsatzstellen auf die Bevölkerung trifft, wird man von den Menschen schon sehr herzlich empfangen. Sie freuen sich, dass weitere Hilfe zu ihnen ins Land gekommen ist.

Sehen Sie schon Erfolge?

Da es sich hier um unzählige Kleinstbrände handelt, die sich gegebenenfalls zu Größerem entwickeln, können wir viele Kleinerfolge erzielen. Aber auch die ergeben natürlich am Ende das große Ganze. Von einem „Feuer aus“ sind wir aber noch weit entfernt.