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Sollte es „auf Flohmarkt verscherbeln“Frau aus Wachtberg wird bei „Bares für Rares“-Expertise schwindelig

Lesezeit 3 Minuten
Sabine Ladeburg (v.r.) mit Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.

Sabine Ladeburg (v.r.) mit Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.

Mit einer solchen Expertise hatte die Rentnerin aus Wachtberg bei Bonn nicht gerechnet. Horst Lichter empfahl, sich am Tisch festzuhalten.

Ohne große Erwartungen hat eine Frau aus Wachtberg bei Bonn am Mittwoch (9. Oktober) eine Kiste mit wertvollem Inhalt in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ gebracht. Eine Freundin habe ihr das Silber-Service geschenkt, damit sie es „auf dem Flohmarkt verscherbeln“ könne, erinnert sich Sabine Ladeburg im Gespräch mit Horst Lichter.

Die Rentnerin ahnte bereits, dass die Erbstücke ihrer Freundin für den Flohmarkt zu schön seien könnten. Bei der „Bares für Rares“-Expertise stellte sich dann heraus, dass das Besteck nicht nur ziemlich alt, sondern auch ziemlich wertvoll ist.

„Bares für Rares“: Bereits erste Einordnung sorgt für Staunen

Auch der ZDF-Moderator fand auf den ersten Blick, dass es sich nicht um die typische Flohmarkt-Ware handele. Experte Colmar Schulte-Goltz war unterdessen viel mit Wiegen beschäftigt. Es handele sich um sehr schön verarbeitetes Silber im Jugendstil aus einer Zeit um 1900.

Schon allein die erste grobe Einordnung bei „Bares für Rares“ sorgte bei der 69-Jährigen aus Wachtberg für Staunen. Doch es sollte noch toller werden.

Zwar fehlten einige Teile in dem Service, doch die Teile seien alle mit großer Sorgfalt ausgewählt worden, so der Experte weiter. Noch die kleinsten Teile wiesen Monogramm-Gravuren auf, hob Schulte-Goltz hervor. Der große Transportkasten mit mehreren Schubladen sei aus Mahagoni gearbeitet – „eine sehr hochwertige Form, das Ganze darzureichen“, fand der Experte.

„Bares für Rares“: Expertenschätzung übertrifft Wunschpreis um ein Vielfaches

Die Punzen wiesen darauf hin, dass es sich um feines Silber aus Wiener Manufaktur, genauer gesagt um einen kaiserlichen Hoflieferanten, handelte. Insgesamt komme er auf 4092 Gramm Silber, das sei schon eine ganze Menge, gerade für 800er-Silber, so Colmar Schulte-Goltz weiter.

Das Silberbesteck bei „Bares für Rares“.

Das Silberbesteck bei „Bares für Rares“.

Die Wachtbergerin gestand, sie habe „überhaupt keine Ahnung“ gehabt. Der Wunschpreis belief sich auf vorsichtige 1000 Euro. „Bares für Rares“-Experte musste da sofort intervenieren. Allein der Ankaufswert für das Silber belaufe sich auf 2750 Euro. Eine Summe, bei der Sabine Ladeburg so schwindelig wurde, dass Horst Lichter einwarf, sie solle sich ruhig am Tisch festhalten.

Die Expertenschätzung belief sich schließlich auf 2800 bis 3000 Euro.

„Bares für Rares“: Schwierige Verhandlungen im Händlerraum

Auch in der Händlerrunde sorgte die Kiste mit großem Silber-Besteck für Furore. Händler Wolfgang Pauritsch war sofort klar, dass es sich um eine österreichische Manufaktur handeln musste.

Obwohl der Silberpreis direkt zu Beginn der Verhandlungen genannt wurde, starteten die Gebote deutlich niedriger bei 2000 Euro. „Im Laden zahle ich unter Silberpreis, weil ich das Service vervollständigen und aufpolieren lassen muss“, erklärte Pauritsch.

Aufgrund der fehlenden Teile waren auch keine anderen Händlerinnen und Händler von „Bares für Rares“ gewillt, höhere Gebote abzugeben. Der Verkäuferin aus Wachtberg gelang es jedoch, Wolfgang Pauritsch noch auf 2400 Euro hoch zu handeln. Ein Ergebnis, mit dem sich alle Seiten zufrieden zeigten.