In Bonn wurde mehrere Statuen in der Nacht zum Mittwoch verändert. Auch der Beethoven am Münsterplatz und der große Adenauer-Kopf.
Das steckt dahinterBonner Beethoven und Adenauer-Kopf in der Nacht Augenbinde verpasst
Wer am frühen Morgen in der Bonner Innenstadt unterwegs war, der dürfte am Mittwoch (2. August) irritiert zur Bonner Beethoven-Statue auf dem Münsterplatz empor geschaut haben. Denn die ehrwürdige Bronze trug plötzlich eine weiße Augenbinde.
Doch auch andere Statuen und Kunstwerke wurden in der Nacht verändert. Etwa das Konrad-Adenauer-Denkmal vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn. Dem rund 2,50 Meter großen Bronze-Kopf war ebenfalls eine weiße Augenbinde umgebunden worden.
Auch andere Statuen in Bonn über Nacht „erblindet“
Ebenso das große Friedrich August Kekulé-Denkmal vor dem alten Chemischen Institut in Bonn-Poppelsdorf und die Statuen von August Macke und Ernst Moritz Arndt waren von der Aktion betroffen.
Dahinter steckt die Klimaschutz-Bewegung Extinction Rebellion. Aktivisten aus der Bonner Gruppe bekannten sich auf Facebook zu der Aktion. In dem Post sind auch Fotos von den Statuen zu sehen:
Die Aktivisten wollen damit die „Blindheit der Politik“ in Sachen Klimaschutz anprangern. „Happy Earth Overshoot Day 2023! 3 Monate nachdem Deutschland seine zustehenden Ressourcen für das ganze Jahr aufgebraucht hat, sind sie nun auch für die ganze Welt überschritten“, schreibt „Extinction Rebellion Bonn“ zu der Aktion.
Die Augenbinden und auch Schilder, welche den Statuen umgebunden wurden, hat die Stadt bereits wenige Stunden später wieder entfernt.
Erdüberlastungstag erreicht: Menschheit lebt über ihre Verhältnisse
Anlass ist der sogenannte „Erdüberlastungstag“, demzufolge die Menschheit ab Mittwoch (2. August 2023) über ihre Verhältnisse lebt. Die Rechnung gibt an, ab wann die Menschheit alle Ressourcen aufgebraucht hat, welche die Erde innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege herstellen kann.
Experten des Global Footprint Networks im kalifornischen Oakland berechnen dazu die Menge der in einem Jahr erzeugbaren Ressourcen und vergleichen sie mit dem ökologischen Fußabdruck der Weltbevölkerung, also dem gesamten Ressourcenverbrauch. (jv/afp)