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Prozess in BonnLehrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis soll Jungen missbraucht haben

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Der Eingang zum Landgericht in Bonn (Symbolbild)

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis – Der erste Kontakt lief über Videospiele im Netz. Dort hatte sich ein Lehrer mit falschen Daten eingeloggt, der offenbar mehr ein Interesse an den spielenden Jungen als an dem Online-Spiel hatte. Davon jedenfalls geht die Bonner Staatsanwaltschaft aus, die den 30 Jahre alten Pädagogen aus dem Rhein-Sieg-Kreis wegen Kindesmissbrauchs in 104 Fällen angeklagt hat.

Das bestätigte die Sprecherin des Bonner Landgerichts, Saskia Wielpütz, auf Anfrage.Das Cyber-Spiel soll der Pädagoge nur als Einstieg genutzt haben: Mit ausgesuchten Teilnehmern wechselte er laut Anklage in den privaten Whatsapp-Chat, wo er die Jungen aufgefordert haben soll, ihm pornografische Nacktfotos von sich zu schicken.

Nachweisbar sollen im Zeitraum zwischen März und August 2020 vier Jungen im Alter zwischen neun, zwölf und 13 Jahren betroffen gewesen sein, die in verschiedenen Städten zu Hause waren.

Eine Mutter aus Leipzig zeigte den Fall an

Aufgeflogen ist der mutmaßlich pädophile Lehrer durch die Mutter eines der Jungen in Leipzig. Sie hatte ihren Sohn beim Chat mit dem Handy erwischt, ihn zur Rede gestellt und den Fall angezeigt.

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Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung bei dem Angeklagten, der über die Mobilnummer schnell identifizierbar gewesen war, wurden die Bonner Ermittler fündig. Neben den drei weiteren Video-Spiel-Opfern stießen sie auch auf Hinweise auf einen jahrelangen Kindesmissbrauch mit einem zu Beginn Zehnjährigen.

Angeklagter soll Jungen in Feriencamp missbraucht haben

Damals lebte der Angeklagte im Ruhrgebiet und begleitete 2014 ein Feriencamp mit Kindern, wo er das spätere Opfer kennenlernte und sich an ihm vergangen haben soll. Zweieinhalb Jahre, bis September 2017, soll er Kontakt zu dem Kind gehalten haben, es besucht und missbraucht haben. Allein hierzu sind 90 Fälle angeklagt.

Seit Januar ist der Lehrer, der kurz vor seiner Beamtenlaufbahn stand, in Untersuchungshaft; aus dem Schuldienst wurde er, als die Vorwürfe bekannt wurden, umgehend entlassen. Übergriffe an Schülern, die er aus dem Unterricht kannte, sind nicht angeklagt. Der Prozess findet vor der 2. Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts statt.