Posttower höchstes Gebäude in NRWDie Bundesstadt Bonn hat schon 50 Hochhäuser
Bonn – Hätten Sie’s gewusst? Im Bonner Stadtgebiet gibt es derzeit 50 Hochhäuser, Tendenz steigend. Das höchste Gebäude der Bundesstadt ist zugleich das höchste in ganz Nordrhein-Westfalen: Es ist der von Stararchitekt Helmut Jahn konzipierte, im Jahr 2002 fertiggestellte Posttower. Er bringt auf 40 Etagen beachtliche 162,5 Meter an Höhe mit, das sind immerhin gut fünf mehr, als der Kölner Dom aufzuweisen hat.
Gebäude ab 22 Metern Höhe sind Hochhäuser
Die 40 Stockwerke werden über zwölf Hochgeschwindigkeitsaufzüge erschlossen. Als Hochhaus, so das städtische Presseamt auf Nachfrage, gälten nach der Landesbauordnung Gebäude ab einer Höhe von 22 Metern.
Macht zurzeit summa summarum 50 Betonburgen, von denen die meisten, nämlich 29, im Bonner Stadtbezirk stehen. Bad Godesberg verfügt laut Presseamt über elf, der Hardtberg über sechs und Beuel über vier Hochhäuser.
Nummer zwei in der Liste der Bonner „Wolkenkratzer“ ist ein „Altbau“ aus Bundeshauptstadtzeiten: der vor 50 Jahren in der Gronau als „Neues Abgeordnetenhochhaus“ eingeweihte „Lange Eugen“.
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Benannt nach dem einstigen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier (er maß vom Scheitel bis zur Sohle 1,68 Meter) und errichtet von dem Architekten Egon Eiermann, ist der 115 Meter hohe Büroturm heute das Herzstück des neuen UN-Campus. Zwischen Altem Wasserwerk und ehemaligem Plenarsaal entsteht derzeit bis voraussichtlich 2020 der kleine Bruder des „Langen Eugen“, der „Kurze Eugen“.
Es handelt sich um einen 65 Meter hohen, 17-stöckigen Erweiterungsbau für die Vereinten Nationen, die derzeit rund 1000 Beschäftigte in Bonn haben.
Neues Stadtquartier bis Ende 2021 fertiggestellt
Ebenfalls im Bau befindlich ist am Standort des ehemaligen Bonn-Centers am Bundeskanzlerplatz ein neues Stadtquartier, dessen Hochhaus mit 28 Stockwerken und 101,5 Metern einmal das dritthöchste Gebäude von Bonn sein wird. Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant.
Es folgen eine ganze Reihe von Wohn- oder Bürotürmen über 60 Metern, darunter das von den Stuttgarter Architekten Heinle, Wischer und Partner entworfene, aber bis heute ziemlich ungeliebte Stadthaus im Zentrum (72 Meter, Einzug der Stadtverwaltung 1978).
Weitere „Ü-60-Bauten“ sind zum Beispiel das Marriott-Hotel des Kongresszentrums WCCB oder das von der Bundesnetzagentur genutzte, 18-geschossige Tulpenfeld-Hochhaus. Die Kreuzbauten, unter anderem Sitz des Bundesbildungsministeriums, schaffen die 60 Meter nicht ganz.
Alle Hochhäuser, so das städtische Presseamt, seien brandschaupflichtig. In Gebäuden unter 60 Metern Höhe nehme die Feuerwehr alle sechs Jahre eine Brandverhütungsschau vor.
Prüfungen von Bausubstanz und Rettungswegen
Mit dem Eigentümer oder Betreiber würden die Objekte auf ihre Rettungs- und Brandbekämpfungstauglichkeit überprüft. Das fange bei Zufahrten, Eingängen und Rettungswegen an und reiche bis zu Brandmelde- und Löschanlagen sowie der Aufnahme baulicher Mängel.
In Hochhäusern über 60 Metern werde ebenfalls alle sechs Jahre zusätzlich eine Prüfung technischer Anlagen durch das Bauordnungsamt fällig.
Viel Arbeit also, die noch mehr werden dürfte, falls die Rahmenplanung Bundesviertel eines Tages umgesetzt werden sollte. Nach ersten Überlegungen könnten auf dem zwischen Bonn und Bad Godesberg liegenden, etwa 481 Hektar großen Gelände mehrere Hochhäuser zwischen 30 und 120 Metern Höhe gebaut werden.