AboAbonnieren

Traditionslokal wechselt BetreiberAbschied und Neustart im „Anno Tubac“ in Bonn

Lesezeit 3 Minuten

Den Staffelstab übernimmt Andreas Gummersbach (l.) vom bisherigen Betreiber Hans Schulze-Osterfeld, der nach fast 30 Jahren hinter der Theke Schluss macht.

Bonn – 28 Jahre hat Hans Schulze-Osterfeld das „Anno Tubac“ am Rande der Bonner Altstadt geführt. Nun hat er sich von seinen Gästen verabschiedet. Die Zukunft des Traditionslokals in der Kölnstraße liegt aber zum Glück in guten Händen. Der Bonner Gastronom Andreas Gummersbach übernimmt Anfang Mai die Gaststätte.

In der jüngeren Vergangenheit hatte Schulze-Osterfeld seinen Pachtvertrag nur noch jeweils um ein Jahr verlängert. Der Gedanke, eine Auszeit zu nehmen und sich mit einer langen Reise einen Herzenswunsch zu erfüllen, reifte allmählich. Gemeinsam mit seiner Ehefrau wird Schulze-Osterfeld nun in ein neues Abenteuer aufbrechen. Vor seiner Zeit als Gastronom hatte er zunächst eine Lehre als Augenoptiker absolviert.

Urlaub in Norwegen

Von da an hatte er nie länger als drei Wochen Urlaub. „Jetzt unternehme ich endlich das, was ich schon immer mal machen wollte“, sagt der 59-jährige. „Am 30. Mai habe ich mit meinem Hund einen Impftermin beim Tierarzt. Danach haben meine Frau, ich und unser Hund fünf Tage Zeit, um nach Norwegen zu kommen.“ Der Camper steht schon bereit. Mit dem Gefährt geht es zunächst für zehn Wochen nach Skandinavien. Anschließend kehrt der Bonner für drei Wochen nach Deutschland zurück. „Im August grille ich auf einem Weingut in Rheinhessen“, verrät er. Das wird jedoch nur eine kurze Auszeit vom Reisen sein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Spätsommer werden die Schulze-Osterfelds ihre Tour durch Europa Richtung Süden fortsetzen: Über Österreich und Kroatien führt die Reise nach Griechenland, dann ist die Überfahrt mit der Fähre nach Italien geplant. Von dort geht es weiter nach Südfrankreich, Spanien und Portugal. Den Winter wollen sie in Marokko verbringen.

In knapp drei Jahrzehnten hat Schulze-Osterfeld eine gastronomische Erfolgsgeschichte geschrieben. Sein Konzept fasst er treffend zusammen: „Normal sein und nicht jeden Trend mitmachen.“ Mit dieser Marschroute hat er die Gäste stets über Generationen hinweg angezogen, ohne altbacken zu sein. Das Anno Tubac zeichnet sich durch zahlreiche Vorzüge aus. Es ist sowohl als Restaurant mit hausgemachten Speisen als auch als Veranstaltungsort für stimmungsvolle Partys an Karneval, Silvester oder zum Tanz in den Mai und als Kleinkunstbühne bekannt.

Am 6. Mai geht es los

Dafür, dass dies auch künftig so bleibt, steht der Bonner Gastronom Andreas Gummersbach. Nach einer kurzen Generalreinigung startet er bereits am 6. Mai in die neue Ära. Gummersbach wird das Personal weitgehend übernehmen. Alles soll so bleiben wie bisher. Der neue Chef ist seit vielen Jahren Stammgast im „Anno“. „Ich habe das Lokal schon immer gemocht, wegen der Atmosphäre, aber auch weil hier die besten Schnitzel der Stadt gebraten werden“, sagt der 44-jährige. Daher stand für ihn fest, dass die Küchencrew unter allen Umständen zusammenbleibt. „Andernfalls hätte ich das Anno gar nicht übernommen“, meint er.

Derweil lässt Schulze-Osterfeld den Zeitpunkt seiner Rückkehr nach Bonn offen. „Ich habe den Job immer geliebt und zur Ruhe möchte ich mich noch nicht setzen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass ich irgendwann wieder in der Bonner Gastronomie auftauche. Nur wo, wie und wann – das ist völlig offen“, blickt er voraus.