Das Traditionsunternehmen hat mehr als 300 Mitarbeitende in Bonn. Über ihre Zukunft wurde noch nicht entschieden.
KautexGroßes Unternehmen in Bonn meldet Insolvenz an – mehr als 300 Mitarbeiter betroffen

Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
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Die Kautex Maschinenbau GmbH hat für den deutschen Produktionsstandort in Bonn Insolvenz angemeldet. Wie das Bonner Traditionsunternehmen mitteilte, haben eine „Vielzahl an exogenen Faktoren“ finanzielle Probleme verursacht.
Die Insolvenz soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. Die Betriebsführung sei uneingeschränkt gesichert, teilte das Unternehmen am Montag (28. August) mit.
Kautex Maschinenbau in Bonn ist insolvent
Die Kautex Maschinenbau GmbH ist auf die Entwicklung und Herstellung von Extrusions-Blasformsystemen spezialisiert. Dabei handelt es sich um Verfahren zur Kunststoffverarbeitung zur Herstellung von Hohlkörpern verschiedenster Kunstoffbehältnisse.
Bereits seit 2019 hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen kontinuierlichen Transformationsprozess eingeleitet. Die Neuausrichtung sei als Reaktion auf den Wandel in der Automobilindustrie und der Umstellung auf Verbrennungs- auf Elektromotoren angestrengt worden.
Eine Vielzahl an exogenen Faktoren hätten den Transformationsprozess seit Beginn jedoch erschwert sowie verlangsamt, so das Unternehmen weiter. Unter anderem die Corona-Pandemie, insbesondere der Lockdown in China sowie die Störung der internationelen Lieferketten hätten einen negativen Effekt auf die Neuausrichtung gehabt.
Kautex-Inflation durch viele Faktoren verursacht – 305 Mitarbeitende in Bonn
Erschwerend seien steigende Preise durch Inflation, politische Unsicherheiten, wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine, oder der Fachkräftemangel hinzugekommen.
Das Unternehmen hat in Bonn 305 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über ihre Zukunft gab es bislang noch keine genauen Informationen.
Julia Keller, Finanzvorständin bei Kautex: „Es wurde bereits ein strukturierter M&A-Prozess aufgesetzt und intensive Verhandlungen mit mehreren potenziellen Investoren geführt. Dieser Prozess wird weiterhin fortgesetzt und dauert derzeit noch an.“