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„Familien stark unter Druck“Mieten verschlingen in Bonn immer größeren Teil des Einkommens

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Balkone von Mietwohnungen sind in Bonn zu sehen (Symbolfoto).

Balkone von Mietwohnungen sind in Bonn zu sehen (Symbolfoto).

Vor allem für einkommensschwache Familien ist die Situation noch deutlich schwieriger.

Die Mieten werden immer teurer in Deutschland. Vor allem in den großen Metropolen wie München oder Berlin. Doch auch in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn müssen Familien immer größere Anteile ihres Einkommens für die Miete ihrer Wohnung aufbringen.

Aktuelle Zahlen hat das Immobilienportal Immowelt vorgelegt. Das Ergebnis der Studie ist alarmierend: „Bis zu 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens muss eine Durchschnittsfamilie für die Warmmiete einer geräumigen Wohnung aufwenden.“

Neue Immowelt-Studie zeigt: So stark werden Familien durch Mieten belastet

Das Portal hat für die Analyse insgesamt 107 deutsche Städte miteinander verglichen. Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren die auf Immowelt inserierten Angebote für Mietwohnungen in den ausgewählten Städten. Die Daten für die Bruttogehälter stammen unterdessen von der Bundesagentur für Arbeit.

Den Anteil, den Familien durchschnittlich für ihre Warmmiete aufbringen müssen, liegt den Angaben von Immowelt zufolge nur in sieben von 107 Städten bei maximal 25 Prozent.

Die geringste Belastung liegt demnach in Wolfsburg. Aufgrund des vergleichsweise hohen mittleren Einkommens von 5546 Euro und einer Warmmiete von 1110 Euro müssen lediglich 20 Prozent des Einkommens aufgebracht werden.

Ein Drittel des Gehalts geht in Bonn durchschnittlich für die Wohnung drauf

Ganz anders sieht das hingegen in Bonn aus. In der Studentenstadt am Rhein beträgt das Medianeinkommen einer Durchschnittsfamilie 4718 Euro, und damit deutlich weniger als in Wolfsburg. Die durchschnittliche Miete ist in Bonn jedoch ungleich höher. 1408 Euro müssen Bonner Familien für die Warmmiete einer 100-Quadratmeter-Wohnung zahlen.

Wer der Rechnung von Immowelt folgt, kommt auf 30 Prozent des mittleren Einkommens, das in Bonn für die Miete draufgeht. Also rund ein Drittel des Gehalts. Gemeinhin wird oft empfohlen, maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens für Wohnkosten zu verwenden.

In Köln liegt die Belastung sogar bei 36 Prozent, also nochmal sechs Prozent höher als in Bonn. In Leverkusen ist sie mit 29 Prozent Belastung etwa gleich hoch wie in Bonn.

Spitzenreiter München: 40 Prozent des Einkommens für Miete

Spitzenreiter des Rankings ist unterdessen München. Hier müssen Familien 40 Prozent ihres Verdienstes für die Wohnkosten aufbringen. Zwar ist hier das mittlere Nettoeinkommen mit 5196 vergleichsweise gut. Doch eine 100-Quadratmeter-Wohnung schlägt hier mit einer durchschnittlichen Miete von 2072 zu Buche.

Für einkommensschwache Familien ist die Situation noch deutlich schwieriger.
Felix Kusch

„Die weiter steigenden Mietpreise bedingt durch die hohe Nachfrage nach Wohnraum sowie die erhöhten Energiekosten setzen Familien finanziell stark unter Druck“, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von Immowelt.

Kusch weiter: „Selbst Familien mit mittlerem Gehalt, in denen beide Elternteile berufstätig sind, müssen einen großen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Für einkommensschwache Familien ist die Situation noch deutlich schwieriger.“