Der Mittelrheinligist FV Endenich verpflichtet einen ehemaligen U-19-Nationalspieler des Kosovo − Quartett verabschiedet sich in der Winterpause vom Aufsteiger
MittelrheinligaAltrim Pajaziti soll die Sturmflaute beenden
Der Aufstieg in die Fußball-Mittelrheinliga im Sommer war für den FV Endenich der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Alle Beteiligten wollten den Schwung und die Euphorie nach dem Meisterstück in der Landesliga mitnehmen, doch das misslang: „Der Umbruch, den wir durchführen mussten, war einfach zu groß“, gibt der Sportliche Leiter Sammy Amraoui zu. Nach sieben Partien mit sechs Niederlagen und nur einem Sieg zogen die Verantwortlichen Ende September die Reißleine und beurlaubten Trainer Dennis Ochs. Mit Marek Dabrowski präsentierte der Verein einen ehemaligen FVE-Spieler, die die Gegebenheiten vor Ort bestens kennt. Mit ihm gelang der erhoffte Befreiungsschlag. In den ersten sechs Pflichtspielen blieb Endenich unbesiegt, in bester Erinnerung bleibt der Sieg im Kreispokal, Im Finale gelang ein 2:1-Erfolg gegen den Stadtrivalen Bonner SC.
Dabrowski erinnert sich an seine ersten Maßnahmen: „Ich habe alle Akteure unter die Lupe genommen und Probleme im Aufbauspiel festgestellt. Daran haben wir gearbeitet, nun kreieren wir zahlreiche Chancen − fast wie eine Spitzenmannschaft.“ Doch ein weiterer Punkt bereitet dem Coach Kopfschmerzen. Das Team besitze Potenzial, aber insgesamt reiche die Qualität nicht aus. Zu oft fehlten Spieler im Training. Manche verpassten die Schwerpunkteinheit am Dienstag, andere die Standardübungen am Freitag. Für eine schnellere Entwicklung sei es wichtig, im Training möglichst komplett zu sein, so Dabrowski.
Seit dem zwölften Spieltag wartet der FVE auf ein weiteres Erfolgserlebnis, vier Pleiten und ein Remis ließen das Team auf den vorletzten Platz zurückfallen. Der Druck nimmt mit jeder Niederlage zu, doch in der Winterpause will der Club personell nachlegen, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Nun vermeldet Amraoui den ersten Neuzugang. Mit Altrim Pajaziti schließt sich ein Torjäger an, der die Offensive beleben soll: „Uns hat ein Knipser gefehlt. In vielen Spielen hatten wir niemanden, der den Ball über die Linie gedrückt hat.“ Der Stürmer war zuletzt ein Jahr nach einem Kreuzbandriss außer Gefecht, will nun aber wieder angreifen. Immerhin absolvierte er für die U 19 des Kosovo acht Begegnungen.
Spieler müssen erst wieder im Januar ran
Nicht mehr im Kader stehen Sekou-Cheick Condé, Jan-Kevin Kumuini, Ko Tachibana und Kira Yamamoto. Nicht ohne Grund trennt sich der FVE von dem Quartett: „Wir wollen insgesamt drei bis vier neue Spieler verpflichten. Da muss der Verein auch auf das Budget achten“, gibt der Sportliche Leiter zu und ergänzt: „Nicht alle Neuzugänge im Sommer haben wie gewünscht eingeschlagen.“
Dass sich die Mannschaft in den vergangenen drei Monaten vor allem spielerisch weiterentwickelt hat, macht allen Beteiligten Mut. Nun soll Pajaziti die Sturmflaute beheben. In 16 Partie gelangen dem Aufsteiger lediglich 18 Treffer. Dieses Manko kann der neue Hoffnungsträger aus dem Kosovo aber nicht alleine beheben, Dabrowski sieht alle in der Pflicht: „Wir müssen noch enger zusammenrücken, um gemeinsam den Ligaverbleib zu schaffen. Wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg.“
Morgen steht die letzte Trainingseinheit des Jahres an, dann müssen die Spieler erst wieder am 4. Januar ran, denn nur drei Tage später nimmt das Team am Hallenturnier des FC Borussia Derschlag in Gummersbach teil. Anschließend geht es zurück auf den Platz, fünfmal wird der FVE sein Form prüfen.
Testspiele: 14.1, 15 Uhr: FVE − 1. FC Spich; 21.1., 14.30 Uhr: SSV Merten − FVE; 28.1., 15 Uhr: FVE − Deutz 05; 4.2., 15 Uhr: FVE − Borussia Lindenthal Hohenlind; 11.2., 15.30 Uhr: FC Pesch − FVE.