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Rhein-Anleger in BonnNeuer Anleger für Kreuzfahrtschiffe

Lesezeit 2 Minuten

Von der Rheinseite aus werden die fünf Dalben bis zu zehn Meter tief in den Ufergrund gepresst.

Bonn – Bisher fuhren die großen, modernen Kreuzfahrtschiffe an Bonn vorbei, doch das dürfte in Kürze vorbei sein. Die Bonner Personen Schifffahrt (BPS) baut derzeit in Kooperation mit der Reederei Feenstra aus Holland einen neuen Rhein-Anleger am Erzberger Ufer, unterhalb der Beethovenhalle. Und dieser dürfte im Segment dieses Luxus-Tourismus künftig ein Plus in die Kassen bringen. "Die neuen 135 Meter langen Flusskreuzfahrtschiffe sind für die bestehenden Anlagen nur bedingt geeignet", erklärt Kapitän Günter Schmitz von der BPS. Deshalb habe man schon vor zwei Jahren die ersten Ideen entwickelt, wie auch mehr als 110 Meter lange Schiffe in Bonn festmachen könnten.

"Und dieser Markt wächst", sagt Schmitz, wenngleich er einwendet: "Ob sich das rentiert, sehen wir dann erst in zehn Jahren." Jedenfalls: Derzeit werden die Dalben in den Ufergrund getrieben. Dabei handelt es sich um senkrechte, zylinderförmige Stahlpfähle die in den Untergrund eingerammt werden. Fünf sind es an der Zahl, und sie sind im Gegensatz zu anderen Anlegestellen damit sichtbar. Über die Oberkante der Ufermauer ragen die Dalben allerdings nicht hinaus.

Zusätzliche Besucher

Warum diese aufwendigere Bauweise? Man habe bei statischen Untersuchungen festgestellt, dass sich weder das Ufer noch die aus Kriegsschutt aufgetürmte obere Uferbefestigung technisch eignen, erklärt Schmitz. Gleichwohl müssen die Anlegestelle eine sichere Verankerung haben. "Das sieht oft simpel aus, ist aber nicht so einfach, wie man denkt", sagte er. Die Höhe der Investition verglich er mit dem Kauf eines Einfamilienhauses.

Der neue Anleger wird nach seinen Worten schon bald in Betrieb gehen. "Wir wollen in 14 Tagen mit dem Bau fertig sein." Nebenan liegt bereits die "Rheinprinzessin". Dort hatte sie vor einem Jahr einen - ebenfalls - neu gebauten Liegeplatz bezogen.

Auch die Stadt Bonn ist in der Sache eingebunden. Deren Wirtschaftsförderung habe die BPS und den niederländischen Reeder über ein Interessenbekundungsverfahren als Partner zusammengebracht, teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann mit.

Mit dieser Sache habe sich auch die Politik befasst, erklärte er. Denn schließlich sei Tourismusförderung ein wichtiger Faktor für die Stadt, den es anzukurbeln gelte. "Bonn kann künftig angesteuert werden", meinte Hoffmann. "Wir hoffen, dass dadurch zusätzliche Touristen nach Bonn kommen.