Für den Schüler-Praktikanten im Botanischen Garten in Bonn war es ein großer Schreck als eine Vogelspinne aus den Bäumen fiel. Die Mitarbeiter gehen davon aus, dass das Tier ausgesetzt wurde.
Tier wohl ausgesetztVogelspinne im Botanischen Garten in Bonn sorgt für Schreck bei Mitarbeitenden
Im Botanischen Garten in Bonn wurde eine große südamerikanische Vogelspinne entdeckt. Das bestätigte Cornelia Löhne, Kustodin der Botanischen Gärten der Bonner Universität, auf Anfrage dieser Zeitung. Die Mitarbeitenden waren gerade dabei im Tropenhaus den jährlichen Ficus-Schnitt zu machen, als die Spinne aus den Bäumen fiel. Sie habe wohl unter den großen Blättern gesessen, vermutete der Gärtner Simon Momper. Weil die Tiere nachtaktiv sind, wurde sie wahrscheinlich bei ihrer Tagesruhe gestört.
„Das war schon erstmal ein Schreck“, sagte Löhne. „Als Erstes fragt man sich, ob die gefährlich ist und ob die sich vermehren kann, weil dann hätten wir das ganze Gewächshaus auf den Kopf stellen müssen.“
Vogelspinne lebt jetzt im Museum Koenig in Bonn
Zunächst wurde die Vogelspinne in einen Eimer bugsiert und dann von der Tierrettung abgeholt. Nun ist die Vogelspinne im Museum Koenig untergebracht. Hier lebt sie in einem Terrarium bei dem Biologen und Spinnenexperten Hans-Joachim Krammer, so Löhne. Er bestimmte die Vogelspinne und erklärte, dass das Gift für Menschen ungefährlich sei. Vorerst soll sie da bleiben.
Die Botanikerin ärgert sich über ausgesetzte Tiere im Botanischen Garten: „Wenn der Gärtner die Spinne plötzlich auf der Hand gehabt hätte, dann hätte er auch von der Leiter stürzen können.“ Im Nachhinein könne das Team über die Situation lachen, weil nichts passiert sei, aber ausgesetzte Tiere können dem Botanischen Garten auch Schaden zufügen.
Außerdem war es, wie Löhne von Krammer erfuhr, für die Vogelspinne zu kalt im Tropenhaus. Denn um Energie zu sparen, wurde auch hier die Temperatur heruntergefahren. „Es gibt genug Orte, an denen man Spinnen abgeben kann. Mir wurde sogar von vielen Leuten geschrieben, die die Spinne gerne aufgenommen hätten.“ Ihr Appell an Menschen, die überlegen, wohin mit ihrem Tier: „Bitte vorher nachdenken, was das für Konsequenzen haben kann.“