„Eine Irrsinnstat“Steinwurf auf Bornheimer Ehepaar ist Thema bei „Aktenzeichen XY“
Bornheim – Die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY...“ griff am Mittwochabend einen Steinwurf in Brühl auf, der einem Bornheimer Ehepaar das Leben hätte kosten können. Nach fast einem Jahr der Recherchen hat die Polizei immer noch keine Hinweise auf die mutmaßlichen Täter. Ermittelt wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes.
Stein prallte am Navigationsgerät ab
Die Bornheimer waren am 9. Juli 2021, einem Freitag, nachmittags auf der Autobahn 553 unterwegs in Richtung des Bliesheimer Kreuzes. Hinter der Brücke der Phantasialandstraße durchschlug plötzlich ein schwerer Kieselstein die Windschutzscheibe ihres Wagens. Dabei erlitt die 57-jährige Beifahrerin Prellungen und Schürfwunden am Kopf. Wäre der Stein nicht zunächst gegen ein Navigationssystem geprallt, bevor er die Frau traf, die Folgen hätten noch viel fataler sein können.
Fahrer und Beifahrerin erlitten einen schweren Schock; die 57-Jährige musste im Krankenhaus behandelt werden. „Sie muss von einem Heer von Schutzengeln umgeben gewesen sein“, meinte ein Polizeibeamter, in der im „Aktenzeichen“-Einspieler nachgestellten Szene.
Suche konzentriert sich auf eine Gruppe von Jugendlichen
Konkrete Hinweise auf die Steinewerfer hat es nach der Sendung bisher noch nicht gegeben, „aber wir erhielten vereinzelte Informationen“, hieß es am Donnerstagmittag auf Anfrage bei der Polizei in Köln. Dort wurde unmittelbar nach der Tat eine Mordkommission eingerichtet.„Die Täter haben mit der Tat billigend den Tod von Menschen in Kauf genommen“, sagte der Kölner Polizeihauptkommissar Jens Müller in der Fernsehsendung.
„Es war eine Irrsinnstat“, betonte auch Moderator Rudi Cerne. Die Polizei geht vor allem einer Spur nach: Ein vorbeifahrender Student hatte angegeben, mehrere Personen zum Tatzeitpunkt auf der Brücke gesehen zu haben. Auch der Bornheimer Autofahrer konnte sich an mindestens zwei Personen auf der Brücke erinnern. Die Polizei geht von einer Gruppe von zwei bis vier männlichen Jugendlichen aus. Einer davon soll mit etwa 1,80 Meter deutlich größer gewesen sein als die anderen. Er soll dunkel gekleidet, zwischen 17 und 30 Jahre alt und schmächtig gewesen sein und kurze, dunkle Haare haben. Möglicherweise hatte er ein Herrenrad dabei.
Bis zu 3000 Euro Belohnung
Die Polizei appellierte an Verkehrsteilnehmer, die an jenem 9. Juli 2021 gegen 15 Uhr auf der A553 oder der Phanatasialandstraße zwischen Brühl und Weilerswist möglicherweise Auffälliges gesehen haben, bisher aber gar nichts von der Tat wussten, sich zu melden. Gleiches gelte auch für mögliche Mitwisser, die vielleicht sogar den Täter kennen oder Hinweise auf seine Identität geben können. Die Staatsanwaltschaft Köln hat für Hinweise, die zur Aufklärung führen, eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgelobt.