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Corona stellt Volkshochschule vor Herausforderungen

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Leitet die VHS Siebengebirge: Dr. Andreas Meese.

Königswinter/Bad Honnef. Die Corona-Pandemie hat auch das Team der Volkshochschule (VHS) Siebengebirge um deren Leiter Andreas Meese vor große Herausforderungen gestellt. „Da haben wir alle geschluckt“, erinnert sich der neue VHS-Chef – er ist seit Januar im Amt – an den 1. Mai dieses Jahres, als die Landesregierung mitteilte, dass die VHS schon am 4. Mai den Kursbetrieb wieder aufnehmen könne. Das nennt man dann wohl kurzfristig.

Dabei hatte die VHS Siebengebirge, die gemeinsame Weiterbildungseinrichtung der Städte Königswinter und Bad Honnef, die in normalen Semestern um die 2500 Teilnehmer hat, zu Beginn der Corona-Krise ihre Kurse nicht abgebrochen, sondern nur unterbrochen. Am 17. Mai „haben wir versucht neu zu starten“, blickte Meese zurück, als er jetzt das Programm für das zweite Semester vorstellte und betonte: „Wir sind auf jeden Fall gut gewappnet.“

Wegen Corona habe nur rund ein Drittel der ursprünglich im ersten Semester geplanten Kurse, Einzelveranstaltungen und Exkursionen stattfinden können. „Es gab zu Beginn viel Abstimmungsbedarf“, sagte Vize-Leiterin Jutta Schnippering. Es habe zahlreiche Abmeldungen von Bürgern gegeben, die aus Sorgen um ihre eigene Gesundheit oder die ihrer Angehörigen lieber nicht an Kursen in geschlossenen Räume teilnehmen wollten. Aber auch einige Dozenten haben laut Meese vorsorglich abgesagt. Den Kursteilnehmern seien die Kosten erstattet worden, allerdings musste „punktgenau“ abgerechnet werden, eine aufwendige Aktion, wie Schnippering betonte.

Als Reaktion auf die krisenbedingten Ausfälle der vergangenen Wochen hatte die VHS Siebengebirge erstmals für die ersten drei Wochen der Sommerferien ein Ersatzprogramm „ExtraZeit“ auf die Beine gestellt, zu dem unter anderem Pilates oder Jazz-Gitarre gehörten. Zum Teil sei das Angebot gut angenommen worden. „Wir wollten zeigen, dass wir noch da sind,“ sagte Meese. Und den Dozenten, deren Geschäfte weggebrochen waren, wollte die VHS wieder Einnahmen ermöglichen.

Beim zweiten Semester im Zeichen von Corona gilt in den Kursräumen – oft ist die VHS auf Klassenzimmer in den Schulen angewiesen – beim Gehen Mund-Nase-Schutz und eine feste Sitzordnung mit Registrierung. Allen Teilnehmern werde zudem die Möglichkeit gegeben, ihre Tische und Plätze mit Tüchern selbst zu desinfizieren. Was die Teilnehmerzahl angeht – normalerweise müssten für einen Kursstart mindestens sieben Anmeldungen vorliegen – ist die VHS laut Schnippering jetzt flexibler: „Wir haben so kalkuliert, dass wir mit allen Kursen beginnen.“ Allerdings kenne man natürlich heute noch nicht die Corona-Bestimmungen, die im August gelten. Dass Corona der Digitalisierung einen Schub gegeben hat, bestätigt sich auch bei der VHS Siebengebirge: So bietet sie einen Entspannungskurs nach der „Feldenkrais“-Methode als Präsenz- und als Online-Veranstaltung an. Meese: „Wir probieren das aus.“ In den nächsten Jahren sollen mehr Online-Kurse dazukommen.