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Kirmes in EitorfEin Eldorado für Adrenalin-Junkies

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Auf über 100 Kilometer bringt es „Mr. Gravity“. Es was gemächlicher geht auf dem traditionellen Kettenkarusell zu.

Eitorf – Nashorn oder Einhorn, Hauptsache ein Horn ist dabei. Oder ein Dino, denn die liebt Jan Schoofs ganz besonders. Vor dem Kinderkarussell an der Asbacher Straße entscheidet sich der bald vierjährige Kirmesfan dann doch für ein grünes Flugzeug, „weil das hochgeht.“ Aber eben doch nicht immer; Runde um Runde hebt und senkt sich der Flieger, und Käpitan Jan steuert ihn selbstbewusst durch Wind und Wetter.

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Am Kinderkarussell an der Asbacher Straße haben sich für Jan Schoofs alle Wünsche erfüllt. Er hat sich für das Flugzeug entschieden.

Deutlich ist Spannung dem jungen Kirmesbesucher ins Gesicht geschrieben und die nächste Station heißt denn auch „Speedy Conzales“. Um kurze, zum Boden gewölbte Kurven flitzen die bunten, mit großen und kleinen Besuchern besetzte Wagen – ein Einsteiger-Modell für angehende Adrenalin-Junkies?

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Vormittags ein Magnet für Väter mit ihren Kindern, gegen Abend eher von Senioren besucht: „Speedy Conzales“ aus Rostock.

Im wahrsten Sinn des Wortes. Während vormittags vermehrt Eltern und Kinder einsteigen, nehmen gegen Abend gerne ältere Generationen Kurs auf die Achterbahn, die aus Rostock an der Ostseee nach Eitorf an der Sieg gezogen war und dort seit Jahren schon ein „Renner“ ist. Sie gehört Familie Welte. Als ebenso großer Publikumsmagnet erweist sich der Neuzugang der „Big Spin“ – ein absoluter „Treff“ auf jedem Platz, sagt Maximilian Welte (20).

Zugang zu den Sitzen der zischenden und blickenden Krake haben alle, die es schon bis zu einer Körperlänge von 1,30 Meter geschafft haben. So und mit fünf Euro ausgestattet, darf man sich etwa sechs Minuten im Schleudersitz fühlen wie ein Astronaut ohne Anzug, dem Mangel an Schwerkraft zu 100 Prozent ausgeliefert.

„Adrenalin“, sagt Janine Raadschelders, „ist das, was die Kirmesbesucher suchen, wenn sie in so ein Fahrgeschäft einsteigen, den ultimativen Kick“. Die 23-jährige gehört zur Schausteller-Familie und weiß, wie die meist sehr junge Kundschaft tickt.

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„Adrenalin ist das, was die Kirmesbesucher suchen, wenn sie in so ein Fahrgeschäft einsteigen, den ultimativen Kick,“ weiß Schaustellerin Janine Raadschelders.

Wer das nächste Level erklimmt, steuert entweder den Marktplatz oder das Riesenrad an. 35 Meter hoch transportieren die Gondeln Passagiere, die hoch hinaus wollen, im Wind schaukelnd den Überblick suchen. Noch gemütlicher ambitionierte Gemüter steigern ihre Adrenalin-Kurve an der Wurfbude. Martina Klein (34) witzelt: „Ich wollte schon immer mal einem Gegenüber so gezielt den Schlund stopfen.“

Auf dem Marktplatz steigt Sven Dittfurth die Stufen hinab, hinter ihm ein Kraftpaket der Kirmeskultur Namens „Mr. Gravity“. Auf fast 100 Stundenkilometer beschleunigen die Arme die kreisförmig angeordneten Sitze, rund 20 Meter hoch katapultieren Hubarme den tellerförmigen Unterbau samt seiner Fahrgäste in die Höhe, bis sie sich senkrecht über dem Boden hängend so richtig wohl fühlen. „Es hätte doppelter Speed sein dürfen“, sagt der Eitorfer und bekennende Adrenalin-Junkie achselzuckend. Dittfurth ist längst über das Einsteiger-Level hinaus, präferiert also 200 Sachen pro Stunde.

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Für den Kirmesbesucher Typ Abenteurer dürfte hingegen der Hindernisparcours „Viva Cuba“ eine verlockende Destination sein. Dennis Hartmann aus Iserlohn hat das Gebäude mit den trickreichen Herausforderungen mitgebracht, „die rollende Taverne ist für viele der schwierigste Teil“. Wasserspiele, sich bewegende Treppen – noch bis Dienstag präsentiert sich die 877ste Auflage der Eitorfer Kirmes als Adrenalin-Arena. Von Entenangeln für Einsteiger über Schleudersitze für Junkies bis zur schaukelnden Gondel für Verliebte im Ostsee-Stern über Eitorf.