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AktionswagenASB erfüllt mit besonderem Transportwagen kranken Menschen Herzenswünsche

Lesezeit 3 Minuten
Ein weiß-blauer Transporter steht mit offener Schiebetür auf einem gepflasterten Platz, eine Frau hat den Fuß auf der Stufe, andere Menschen sitzen bgereits drin. Ein riesiger Plüschteddy im blauen ASB-Shirt sitzt davor.

Den Wünschewagen stellte der ASB in Schladern vor. Für den Riesenteddy interessierten sich vor allem die Kinder.

Einen Löwen streicheln oder eine Fahrt mit einem Ballon: Der Arbeiter-Samariter-Bund erfüllt Menschen in der letzten Lebensphase ihre Wünsche.

„Jede Tour ist besonders und schön, man kann Menschen noch etwas geben, was unbezahlbar ist“, schildert die 27 Jahre alte Svenja Körner. Sie und ihr Kollege Stefan Conrads sind ehrenamtliche Wünscheerfüller beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).

Sie umsorgen Menschen in der letzten Lebensphase im speziell auf deren Bedürfnisse ausgestatteten Wagen bei einer Reise an einen persönlichen Sehnsuchtsort: ans Meer, zu einem Konzert, zu einem Fußballspiel, zu Angehörigen oder an einen anderen Ort.

1200 Ehrenamtler engagieren sich deutschlandweit als Wünscheerfüller

Auf Einladung von Martina und Andreas Rudolph von der Firma Telis Finanz, die ihren Sitz im Bahnhof Schladern hat, stellten die Wünscheerfüller den Wünschewagen vom ASB-Regionalverband V Rhein-Erft/Düren auf dem Bahnhofsvorplatz vor. Deutschlandweit engagieren sich 1200 Samariter ehrenamtlich als Wünscherfüller des ASB.

Der 54-jährige Conrads arbeitet hauptberuflich im Pflegedienst, ehrenamtlich als Fahrer des Wünschewagens. Seine Kollegin ist auch hauptberuflich beim ASB, das Ehrenamt ein Herzensanliegen. „Meine Mama ist vor fünf Jahren an Krebs gestorben“, erzählt sie. Jetzt begleite sie gern als Wünsche-Erfüllerin Menschen bei einer letzten Reise: „Wir bekommen so viel zurück, wir werden überall herzlich empfangen und gut behandelt.“

Ein übergroßer Teddybär liegt auf der Trage des Wünschewagens und lockt vor allen Dingen junge Besucher an, die wissen möchten, ob der Bär krank ist.

Der Wagen hat einen Sternenhimmel an der Decke und Panoramafenster

Im Wünschewagen ist alles verstaut, was auch ein Krankentransporter für den Notfall mit sich führt. Außerdem sind spezielle Stoßdämpfer, eine Musikanlage, das Lichtspiel eines Sternenhimmels an der Wagendecke, eine Musikanlage und Rundum-Verglasung mit Panorama-Blick installiert.

Ein Mann streichelt einen Löwen durch ein Gitter und lacht.

Der Wünschewagen des ASB machte Station in Windeck: Dieser Fahrgast wollte einen Löwen streicheln. Der Wünschewagen brachte ihn an den Bodensee, wo gerade der Circus Krone gastierte.

Mindestens ein Rettungssanitäter begleitet eine solche Reise, insgesamt passen fünf Personen in den Wagen. „Das ist eine ganz tolle Sache, die wir unterstützen“, findet Andreas Rudolf, der mit dem Fahrer des Wagens gut bekannt ist.

Das Telis-Team hatte in den Büroräumen eine Cafeteria aufgebaut. Die Windecker Künstlerin Jacqueline Monjeamb, die dort eine Ausstellung hat, beteiligte sich ebenfalls und spendete einen Teilerlös aus dem Verkauf ihrer Postkarten.

Aus einer Zufallsbegegnung drei Tage zuvor entwickelte sich ein Angebot an die Wünscheerfüller: Der Naturpark Bergisches Land spendiert dem ASB eine Fahrt mit dem barrierefreien Naturparkballon. Geschäftsführer Jens Eichner berichtet, er habe für die Naturpark-Werbe-Stele auf dem Bahnhofsvorplatz einen Internetzugang benötigt. Er bat bei Telis um Unterstützung und erfuhr dabei von dem bevorstehenden Besuch des Wünschewagens.

„In Partnerschaft mit dem Ballonsportclub Reichshof haben wir den barrierefreien Naturparkballon entwickelt. Einen solchen Ballon gibt es weltweit nur dreimal, entsprechend groß ist die Nachfrage.“ Im erhöhten Schalensitz ist der Fahrgast angeschnallt auf Augenhöhe mit einem der drei sehr erfahrenen Piloten. Eine Person kann den Menschen begleiten.

„Das ist die schönste Art, die Heimat zu entdecken“, sagte Jens Eichner. Am Ende des Tages überreichte die Kanzlei 700 Euro an den ASB für eine weitere unvergessliche Fahrt.