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Landesweiter Protest„Bildungssystem wurde kaputtgespart“ – Hunderte Schüler demonstrieren in Eitorf

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Der Demonstrationszug der Eitorfer Schüler ging vom Bahnhof zum Markt.

Der Demonstrationszug der Eitorfer Schüler ging vom Bahnhof zum Markt.

Bei der Kundgebung auf dem Markt sprachen Bürgermeister Rainer Viehof und Schülersprecher Alexander Loll.

Vom schlechten Wetter haben sich die Schüler von verschiedenen Schulen bei ihrem Bildungsprotest nicht abhalten lassen. Am Mittwochmorgen gingen einige hundert Schüler als Protestzug vom Bahnhof bis zum Markt durch die Eitorfer Innenstadt.

Damit war Eitorf eine von elf Städten in ganz Nordrhein-Westfalen, in denen die Schüler zeitgleich für ein besseres Schulsystem protestierten. Der Organisator in Eitorf hieß Alexander Loll, der nicht nur Schülersprecher am Siegtal-Gymnasium ist, sondern sich auch in der NRW-Landesschülervertretung engagiert.

Eitorfs Bürgermeister sprach auf dem Marktplatz zu den Schülern

Der 18-Jährige aus der Q2-Stufe hatte die Demonstration bei der Stadt und der Kreispolizeibehörde angemeldet. Zahlreiche Polizisten sperrten die Hauptstraße ab. Auf dem Markt war an diesem Mittwochmorgen das Parken nicht möglich. Der Einladung gefolgt waren Schüler aus der Eitorfer Sekundarschule, der Hennefer Gesamtschule Meiersheide, dem Bodelschwingh-Gymnasium aus Herchen sowie dem Berufskolleg Eitorf.

Bei der Kundgebung auf dem Markt sprach der Schülervertreter und der Bürgermeister zu den Schülern.

Bei der Kundgebung auf dem Markt sprach der Schülervertreter und der Bürgermeister zu den Schülern.

„Jahrelang wurde das Bildungssystem in Deutschland kaputtgespart und vernachlässigt. Wir als Schülervertretung rufen daher landesweit zum Bildungsprotest auf, um ein gemeinsames Zeichen zu setzen“, hatte sich die Landesschülervertretung für diesen Protesttag auf die Fahne geschrieben.

„Wir freuen uns über die rege Beteiligung“, sagte Alexander Loll, bevor er um kurz nach 11 Uhr den Startschuss für die gut einstündige Kundgebung gab. Nach dem kurzen Fußmarsch zum Markt hatten die Organisatoren eine Lautsprecheranlage sowie einen Anhänger aufgebaut, um zu den Schülern zu sprechen.

Schüler kritisieren Zustand des Bildungssystems bei Protest in Eitorf scharf

Bürgermeister Rainer Viehof war die wenigen Meter von seinem Büro im Rathaus gerne gekommen, um die Schüler zu unterstützen. „Wenn ihr etwas fordert, müsst ihr laut sein, so dass man euch hört“, sagte er und die Schüler reagierten mit Rufen und Trillerpfeifen. „Es ist gut, dass ihr gegen die Bildungskatastrophe kämpft. Ihr seid diejenigen, die es mitbekommen“, fügte er an. „Das könnt ihr auch bei mir einfordern“, so Viehof.

Alexander Loll engagiert sich in der Landesschülervertretung.

Alexander Loll engagiert sich in der Landesschülervertretung.

Ansprechpartner bei vielen Problemen sei sicherlich die Landesregierung in Düsseldorf. Aber Viehof sah sich selbst auch als Ansprechpartner: „Da wo wir etwas tun können, wie zum Beispiel beim schlechten Zustand der Räumlichkeiten, werden wir sehen, was wir mithilfe von Zuschüssen vielleicht verbessern können.“

Danach gab Alexander Loll ein kurzes Statement an seine Mitschüler ab. „Es reicht mit maroden Schulgebäuden, überfüllten Klassen und mit einem Schulsystem, das Schüler unter Druck setzt, anstatt sie zu unterstützen“, sagte der 18-Jährige. Es sei an der Zeit, ein Bildungssystem zu schaffen, in dem alle ohne Angst lernen können und die Talente stärke.

„Wir kämpfen für ein Schulsystem, in dem wir keine Angst mehr vor Prüfungen haben müssen. Und auch ein System mit kleineren Klassen, damit sich die Lehrkräfte mehr Zeit für uns nehmen können“, fügte er an.