StichwahlParteien in Eitorf tun sich schwer mit der Empfehlung für eine Person
Eitorf – Sara Zorlu oder Rainer Viehof – wer wird die Stichwahl für sich entscheiden? Mit 38,1 Prozent der Wählerstimmen hatte Einzelbewerber Viehof die Nase vorn, die SPD-Kandidatin Zorlu konnte 32,9 Prozent von sich überzeugen.
Eine klare Wahlempfehlung hat die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG abgegeben. „Wir wollen einen Wechsel an der Spitze der Verwaltung. Diesen Wechsel bekommen wir mit der Kommunalpolitikerin Sara Zorlu, die realistische Vorschläge für die Zukunft Eitorfs geliefert hat“, so Vorsitzender Antonio Moreira. Zwei wichtige Punkte hätten den Ausschlag gegeben, erläutert er im Gespräch mit dieser Zeitung: „Zum einen die Weiterentwicklung von Eitorf mit dem autofreien Marktplatz. Wir denken, dass wir mit Sara Zorlu mehr Chancen haben, dieses Projekt weiterzuverfolgen. Der zweite Punkt ist die Integration. Mit Frau Zorlu als Bürgermeisterin sehen wir mehr Chancen, ein vernünftiges Integrationsprojekt auf den Weg zu bringen.“
Die anderen politischen Mitspieler tun sich sehr viel schwerer. Gerade in der CDU wurde die Stichwahl zur Gretchenfrage. Bereits die Aufstellung von Sascha Grendel als Bürgermeisterkandidat (er erzielte 29 Prozent der Stimmen) hatte intern für Unmut gesorgt, der sich jetzt noch steigerte. Fraktionsvorsitzender Toni Strausfeld sieht das pragmatisch: „Wir leben in einer Demokratie, jeder hat so seine Vorstellungen dazu.“ In der Mitgliederversammlung habe man sich jedenfalls darauf geeinigt, keine Wahlempfehlung geben, das sei doch eine salomonische Lösung.
Auch die Grünen tun sich schwer, wie Fraktionsvorsitzender Jochen Scholz zugibt. „Es ist noch nicht so schlüssig, ob wir eine Empfehlung abgeben.“ Nicht auf einen der beiden Kandidaten einigen konnte sich der Verein Bürger für Eitorf (BfE), wie Fraktionsvorsitzender Dieter Meeser auf Anfrage erklärt: „Die BfE wird keine Wahlempfehlung aussprechen, wir haben unterschiedliche Meinungen.“
Auch FDP ohne Wahlempfehlung
Das gilt offenbar auch für die FDP, die mitteilt: „Unsere Wählerinnen und Wähler werden ihre Entscheidung genau wie im ersten Wahlgang nach reiflicher Überlegung treffen.“ Die Liberalen haben nur eine eindeutige Empfehlung für die Eitorfer, nämlich: „Gehen Sie wählen!“
Sara Zorlu gibt zwar zu, sie hätte sich über weitere Wahlempfehlungen gefreut, sagt aber auch, dass die endgültige Entscheidung natürlich von den Eitorfern gefällt werde. Und da sei noch alles offen. Sie habe als Bürgermeisterkandidatin deutlich mehr Stimmen bekommen als der SPD-Kandidat Michael Fuchs 2015: „Das motiviert mich und ist ein klarer Wählerauftrag.“
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Ihre langjährige Erfahrung spreche für sich, „mein Ziel ist es, die Menschen mitzunehmen und nicht zu spalten. Blockaden führen uns nicht weiter, für Luftschlösser haben wir keine Zeit in Eitorf. Ein Bürgermeister muss Brücken bauen und nicht zerstören“.
Rainer Viehof, der gestern nicht zu erreichen war, hatte sich schon am Wahlsonntag im Gespräch mit dieser Zeitung zuversichtlich gezeigt, seinen Vorsprung auch in der Stichwahl zu behalten: „Ich habe seitens der Eitorfer großen Zuspruch erfahren.“