Experte präsentierte IdeenEitorf kann aus eigener Kraft bis 2045 klimaneutral werden
Eitorf – Für Christian Korte vom Ingenieurbüro „Energielenker“ steht fest: „Die Gemeinde kann es bis 2045 aus eigener Kraft schaffen, klimaneutral zu werden.“ In seiner Präsentation eines Klimaschutzkonzeptes im Ausschuss für Stadtplanung und Klimaschutz nannte er eine Menge Daten, die sein Büro erhoben hatte.
In Eitorf wurden laut Korte 2020 knapp sechs Tonnen CO2 ausgestoßen. Das liege unter dem Bundesdurchschnitt. Die Hälfte der Emissionen stammte aus privaten Haushalten, der Anteil der Industrie sei gering. Deshalb müsse die Sanierungsquote der Immobilien erhöht werden, und bis 2045 müsste über die Hälfte aller Immobilien saniert werden, sagte Korte. An vielen Häusern müssten bessere Fenster eingebaut werden und eine bessere Dämmung erfolgen.
Erneuerbare Energie: Sachkundiger Bürger spricht von „Schande für Eitorf“
Dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz festgestellt habe, es gebe in Eitorf kein Windkraftpotenzial, zeige auf, welche Anstrengungen die Gemeinde in den nächsten Jahren unternehmen müsse, sagte Korte. Bei den Berechnungen des Konzeptes hatte das Büro keine Daten zur künftigen Energieerzeugung durch Windkraft berücksichtigt. In Eitorf müssten deshalb Dächer, ein Teil der landwirtschaftlichen Flächen und viele Freiflächen für Photovoltaikanlagen genutzt werden.
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Kortes Angabe, in Eitorf würden nur fünf Prozent der insgesamt verbrauchten Menge Energie aus erneuerbarer Energie gewonnen, bezeichnete André Szymkowiak, sachkundiger Bürger der CDU, als Schande für die Gemeinde: „Das ist erschreckend wenig, da müssen wir handeln!“
CDU-Fraktionschef kritisiert Präsentation im Eitorfer Rat
CDU-Fraktionschef Toni Strausfeld vermisste spezielle Eitorfer Daten. Nach der Sitzung äußerte er offene Kritik an der Präsentation: „Ich hatte den Eindruck, dass die Energielenker vor allem die bundesweite Datenbasis nach unten gedrückt haben.“
Zur Ermittlung von Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen beschloss der Ausschuss wenig später einstimmig, das bereits vorhandene Gutachten vom Büro Ökoplan überarbeiten zu lassen. Vor zehn Jahren hatten die Kommunalpolitiker nach Vorlage dieses Gutachtens beschlossen, auf die Darstellung von Konzentrationsflächen zu verzichten. Doch die gesetzlichen Vorgaben haben sich verändert. Die gesamte SPD-Fraktion und ein Freidemokrat enthielten sich allerdings der Stimme.