Der Eitorfer Hauptausschuss hat über die Einführung einer Katzensteuer abgestimmt. Ein Bürger hatte das angeregt – er findet es nicht gerecht, dass Katzenbesitzer keine Steuern für ihre Vierbeiner zahlen müssen. Im Ausschuss wurden Erinnerungen an die Eitorfer Sexsteuer wach.
BürgerantragWarum Eitorf auch die Einführung einer Katzensteuer ablehnt
Die Einführung einer Katzensteuer in der Gemeinde stand auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Ein Eitorfer Bürger hatte angeregt, dass sich die Kommunalpolitiker mit einer solchen Steuer befassen sollten. Er fand es nicht gerecht, dass Hundebesitzer für „ihre treuen Freunde“ Steuern zahlen müssen, Katzenbesitzer dagegen nicht. Der Hauptausschuss lehnte es allerdings ab, eine solche Katzensteuer einzuführen.
Kämmerer Klaus Strack erinnerte an die Einführung einer Sexsteuer vor zehn Jahren, die aber keinen einzigen Cent eingebracht hatte. Das Anliegen des Bürgers sei zwar durchaus in Ordnung, betonte Strack, eine solche Steuer bringe aber unverhältnismäßig viel Arbeit mit sich.
Katzensteuer in Eitorf: Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag
Tatsächlich wurde eine Katzensteuer schon in vielen Kommunen diskutiert, bisher aber bundesweit nirgendwo eingeführt. Der immense Verwaltungsaufwand stünde in keinem Verhältnis zu einem zu erwartenden Ertrag. Außerdem können frei laufende Katzen oft keinem Besitzer zugeordnet werden, wodurch eine Erfassung äußerst schwierig würde.
Vor der einstimmigen Ablehnung gab es keine Diskussion im Ausschuss. Übrigens gab es doch schon einmal eine Katzensteuer in Deutschland. Das ist aber schon über 120 Jahre her. Emmerzhausen im Westerwald kassierte damit während der Kaiserzeit einige Mark. Wer nur eine Katze hatte, musste aber nichts zahlen. Ein zweites Tier kostete damals eine Mark, ein drittes schon drei Mark.