Die Fünf-Zentner-Bombe war im Ortsteil Alzenbach entdeckt worden. Rund 100 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Teil von Alzenbach evakuiertWeltkriegsbombe in Eitorf gesprengt – Sperrungen aufgehoben
Ein lauter Knall und eine 30 Meter hohe Erdfontäne: Damit endete kurz nach 17 Uhr am Dienstag, 19. März, ein aufregender Nachmittag im Eitorfer Ortsteil Alzenbach. Am Mittag war dort eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
Man habe gezielt nach der Bombe gesucht, teilte Hauptamtsleiterin Oona Grünebaum auf Anfrage mit. Es hatte offenbar bei Luftbildaufnahmen Hinweise auf den Blindgänger gegeben. Bei Sondierungen der Kampfmittelfirma Röhll entlang der Bahnstrecke wurde die amerikanische Bombe dann freigelegt. Dabei stellten hinzugerufene Experten des Kampfmittelräumdienstes fest, dass der Zünder abgerissen war und die Bombe gesprengt werden muss.
Unmittelbar an den Bahngleisen war die Bombe gegen 12:45 Uhr gefunden worden. Häuser in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle des Blindgängers mussten zur Sicherheit evakuiert werden, etwa 100 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Auch ein Ortsteil von Windeck lag im Sperrkreis von 500 Metern um die Fundstelle. Hier mussten Anwohnende ebenfalls ihre Häuser verlassen.
Bombenfund in Eitorf: L333 und die Bahnstrecke wurden gesperrt
Bürgermeister Rainer Viehof und Jürgen Bensberg, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Eitorf waren nach dem Fund nach Alzenbach gefahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Am Nachmittag gingen Ordnungskräfte der Gemeinde im Sperrkreis von Tür zu Tür gehen und vergewisserten sich, dass die Häuser auch wirklich geräumt worden waren. Eine ältere Person wurde mit einem Rettungswagen weggefahren. Menschen, die einen Aufenthaltsraum für die Dauer der Sperrung benötigten, konnten zum Eitorfer Rathaus kommen.
Nach Beendigung der Evakuierung wurde am Nachmittag die Warn-App Nina ausgelöst und die umliegenden Straßen gesperrt, unter anderem die Landesstraße L333 und alle Straßen im Evakuierungsgebiet. Auch der Parkplatz Unkelmühle wurde gesperrt, eine Durchfahrt auf dem Siegtal-Radweg war nicht mehr möglich. Vor dem Wasserkraftwerk Unkelmühle war ein Schlauchboot der Feuerwehr unterwegs, um etwaige Kanuten auf der Sieg aufzuhalten. Ein Notfallmanager der Bahn ordnete die Sperrung der Bahnstrecke an.
Dann bereiteten die Mitarbeiter der Sondierungsfirma und die Experten des Kampfmittelräumdienstes die Sprengung des Blindgängers vor. Dazu gruben sie mit einem Bagger einen etwa drei Meter tiefen Graben neben dem Fundort der Fünf-Zentner-Bombe aus. Sie legten die Bombe in den Graben und deckten sie mit Erde ab. Zwei Sprengzünder hatte der Kampfmittelräumdienst zuvor auf dem Blindgänger angebracht. Um 17.04 Uhr wurde der Fund aus dem Zweiten Weltkrieg dann kontrolliert gesprengt.
Nach der Sprengung sollte die Bombe eigentlich wieder freigelegt werden, um zu überprüfen, ob die komplette Sprengladung entschärft werden konnte. Doch das war nicht mehr nötig, die Experten konnten zufrieden sein: Von dem Blindgänger ging keine Gefahr mehr aus. Die Sperrungen der umliegenden Straßen und der Bahnstrecke konnten nach rund zwei Stunden aufgehoben werden. Die Anwohner durften zurück in ihre Häuser.