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„Ortskern 3000 plus“Eitorfer Initiative will den Markt wieder beleben

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Die Kreuzung mit Ampel soll durch einen Kreisverkehr ersetzt werden, da sind sich Bürgerinitiative und Verwaltung einig. Der Initiative schwebt vor, die jetzige Zufahrt zum Markt und die Cäcilienstraße in Fußgängerzone umzuwandeln.

Eitorf – Einen „leeren Marktplatz“, das wollen sie nicht, betonen die Initiatoren der Bürgerinitiative „Ortskern 3000 plus“, die sich gegen die Umbaupläne der Gemeindeverwaltung stark gemacht hat.

Denn genau das, so fürchten Ingeborg Dreger-Wißmann, Christoph Mierbach und Günter Marx, werde die Folge der durch Fördermittel unterstützten Umgestaltung sein, sollte sie wie vorgesehen stattfinden. Die Wiederbelebung des Ortskerns und eine innovative Gestaltung fordern sie stattdessen, wozu zwingend auch die Beibehaltung der rund 60 Parkplätze auf der Marktplatte gehöre.

„Das gibt Gewusel hoch drei“

Der Vorschlag des projektplanenden Teams der Gemeinde, Michaela Straßek-Knipp, Hartmut Derscheid und Tobias Engels, an einer Seite der Marktzufahrt 16 Taschen für Kurzzeitparker anzulegen, fiel durch. „Die schaffen Verkehr von Fahrzeugen in der Fußgängerzone, die sich in kurzer Zeit bewegen müssen und zu Unruhe und Hektik führen.“

„Das gibt Gewusel hoch drei“, sagt Rainer Viehof, der für die Bürgerinitiative eine Alternative gezeichnet hat: Dieser Vorschlag sieht vor, das Parken auf dem Marktplatz weiter zu ermöglichen, aber eine Fußgängerzone um ihn herum anzulegen, die sich bis in die Cäcilienstraße und zur Hövergasse erstreckt.

Die soll autofrei sein, die Zufahrt zum Markt über einen Kreisverkehr von der Asbacher Straße aus erfolgen. Dann hätten die Gaststätten eine wirkliche Chance zur Außengastronomie. Für Veranstaltungen könnte die Fläche zudem teilweise abgetrennt werden.

Versenkbare Poller sollen schützen

Die 3000 Quadratmeter große Fußgängerzone könne durch versenkbare Poller geschützt und abgetrennt werden, dabei würden auch die Stufen hinunter zur Marktplatte helfen. „Dann wäre das eine richtige Fußgängerzone“, sagt Viehof.

Anders als im Entwurf des beauftragten Planungsbüros F-Landschaftarchitektur soll die Marktplatte nicht auf die Höhe ihrer Umgebung gebracht und einheitlich neu gepflastert werden. Aus Gründen des Starkregenschutzes empfiehlt die Bürgerinitiative, sie tiefer gelegt zu lassen, neues Pflaster auf einem Niveau beseitige den Regenrückhaltebereich.

Den Markt als Parkplatz erhalten und eine Fußgängerzone drumherumlegen: Über diese Idee müsste neu entschieden werden.

Über die Umsetzung dieser Vorschläge können die Eitorfer beim Bürgerentscheid, der vom 3. bis 16. Juni stattfindet, gleichwohl nicht entscheiden. Sie haben es nur in der Hand, die vom Rat einstimmig beschlossenen Pläne zu kippen, die die Verwaltung 2016 angestoßen hat und die von Bund und Land mit 3,8 Millionen Euro bezuschusst werden könnten.

Die Bürgerinitiative schlägt vor, die jetzige Parkfläche von geschätzt 1700 Quadratmetern auf dem Markt aus dem Konzept herauszunehmen. Dann jedoch, das hat die Bezirksregierung Köln bereits deutlich gemacht, werden die Fördergelder sicher nicht fließen.

Der Bürgerentscheid

Die Frage, über die die Eitorfer nur mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen können, lautet im Wortlaut: „Soll auf dem Marktplatz eine Fläche im Umfang von mindestens der jetzt zum Parken von Kraftfahrzeugen zugelassenen Fläche als Parkfläche erhalten bleiben mit der Folge, dass die beantragte Landesförderung für den Umbau und die Sanierung des Marktplatzes vielleicht entfällt und somit der Umbau- und Sanierungsbeschluss des Rates nicht ausgeführt würde?“

Abgestimmt werden kann vom 3. bis 16. Juni; das Abstimmungslokal im Rathaus, Zimmer 5, ist während dieser Zeit geöffnet, und zwar täglich von 9 bis 12 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr und am letzten Abstimmungstag von 9 bis 16 Uhr. Per Briefwahl kann bereits jetzt die Stimme abgegeben werden. Das Ergebnis der Abstimmung wird am 16. Juni im Anschluss an die Auszählung im Sitzungssaal des Rathauses, bekannt gegeben.

Eine Ortskernsanierung aber, das sagt die Bürgerinitiative deutlich, „ist zwingend nötig und überfällig“. Stimmt die Mehrzahl der Eitorfer beim Bürgerentscheid mit „Ja“ für den Erhalt der Parkplätze, muss die Verwaltung alles auf Null zurückstellen. Über die alternativen Vorschläge der Bürgerinitiative müsste dann erneut in den politischen Gremien entschieden werden. „Das wollen wir anstoßen“, sagt Christoph Mierbach.