AboAbonnieren

StadtplanungGemeinde Eitorf geht nächsten Schritt zur Neugestaltung des Marktplatzes

Lesezeit 3 Minuten
Eine Visualisierung des Marktplatzplanes mit Bäumen, Staudenbeeten und einem Trinkbrunnen

Auch ein Trinkbrunnen ist auf dem Eitorfer Marktplatz vorgesehen.

Die Planung für den Marktplatzumbau in Eitorf geht weiter. CDU und SPD stehen hinter dem 4,2 Millionen Euro teuren Projekt, FDP und Grüne lehnen es ab.

Für die Neugestaltung des Eitorfer Marktplatzes hat der Ausschuss für Stadtplanung und Ortsentwicklung die nächste Weiche gestellt. CDU und SPD haben beschlossen, die Planungsgemeinschaft Club L94/Roever Ingenieure mit den nächsten Leistungsphasen zu beauftragen. FDP und Grüne stimmten dagegen, von den BfE kam eine Enthaltung.

Üppiger Baumrahmen für Indian Summer

Club L94-Geschäftsführer Frank Flor informierte den Ausschuss über den Stand des Entwurfs. Beim Platzbelag fiel die Wahl auf grau-beigen Naturstein, die Alternative wäre Betonsteinpflaster gewesen. Der Marktplatz erhält einen, so Flor, „üppigen Baumrahmen“. Die 16 alten, kranken Bäume werden entfernt, 46 neue gepflanzt – Klimabäume, die Hitze und Trockenheit vertragen und im Frühherbst mit buntem Laub einen Hauch von „Indian Summer“ verbreiten.

Der vorgesehene Trinkwasserbrunnen rückt an den Rand, in den Ecken werden Parkticketautomat, Abfalleimer, Bücherschrank und Fahrradbügel platziert. Auf der Teilfläche mit dem geplanten Fontänenfeld wird die Möglichkeit geschaffen, ein Sonnensegel zu spannen.

Eine Visualisierung des Marktplatzplanes mit Bäumen, Staudenbeeten und einem Fontänenfeld.

Ein Fontänenfeld ist eines der geplanten Gestaltungselemente.

Für die Beleuchtung sind im Umlauf fünf Meter und in der Platzmitte sieben Meter hohe Lichtstelen vorgesehen. Es bleibt bei der im März beschlossenen Variante mit 30 Pkw-Stellplätzen. In der Mitte bleiben 1470 Quadratmeter frei, damit Platz ist für das Kettenkarussell und ein weiteres Fahrgeschäft bei der Eitorfer Kirmes oder für Veranstaltungen mit Bühne.

Sitzgelegenheiten entstehen an den Kanten sogenannter Grünschollen, die unter anderem mit pflegeleichten Stauden bepflanzt werden. Auf einer Fläche von 150 Quadratmeter sind temporäre Nutzungen (etwa ein Biergarten) möglich. Auch an mobile Pflanzkübel und Fahrradständer, Spielelemente etwa zum Balancieren sowie an eine Standhülse für den Weihnachtsbaum ist gedacht. Ein ins Pflaster eingelassenes Stahlband-Quadrat mit Beschriftung soll an den alten Eitorfer Kirchturm erinnern.

Keine öffentliche Toilette auf dem Marktplatz

Der Vorschlag, eine öffentliche Toilette zu installieren, wird aus Kostengründen nicht umgesetzt. Bürgermeister Rainer Viehof sagte, dass der Gemeindeanteil bei einer Förderung des WCs bei 45.000 Euro liege. Ohne Zuschuss seien es 150.000 Euro. Ingeborg Dreger-Wißmann von der Seniorenvertretung drängte noch einmal auf eine Toiletten-Lösung, wenn nicht auf dem Marktplatz, dann aber im näheren Umfeld.

Mit dem Mehrheitsbeschluss ebneten die Kommunalpolitiker den Weg für die Ausführungsplanung. Die wiederum ist nötig, um den Antrag auf Städtebaufördermittel stellen zu können. Das muss im Rahmen eines integrierten Handlungskonzepts spätestens im September passieren. Frühestens nach der Kirmes im Herbst 2026 kann laut Gemeinde der Umbau beginnen und mithin frühestens im Sommer 2027 der neue Eitorfer Marktplatz fertig sein.

„Ich finde die Planung richtig gut, wir haben aber ein Kostenproblem“, sagte Dieter Meeser (BfE). „Diese große Lösung ist unverantwortlich“, befand Sascha Liene (FDP), „es gibt noch keine Förderzusage, und wir haben andere, wichtigere Projekte.“

Gemeinde Eitorf lädt zur Bürgerinformation ein

Flor bezifferte die Aufwendungen für die Platzgestaltung, für die ein Zuschuss von 70 Prozent erwartet wird, mit rund 3,5 Millionen Euro. Die Kritiker merkten an, dass in dieser Rechnung die Verkehrsanlagen mit 715.000 Euro, die Umlegung von Versorgungsleitungen sowie Planungs- und Nebenkosten in Höhe von 20 bis 25 Prozent der Summe noch nicht enthalten seien.

Zu einer Bürgerinformation über die Marktplatz-Planung lädt die Gemeinde für Dienstag, 18. Juni, 19 Uhr, ins „Leonardo“ des Siegtal-Gymnasiums ein.