Kreisparteitag in EitorfDennis Waldästl einstimmig zum SPD-Landratskandidaten gewählt
Eitorf – Rote Karte für Denis Waldästl – und das gleich hundertfach. Den 31-Jährigen freute es, schließlich signalisierten die roten Stimmkarten, die die SPD-Mitglieder beim Kreisparteitag in die Höhe halten, die breite Rückendeckung für seine Landratskandidatur.
Einstimmig wurde der Sankt Augustiner Politiker in Eitorf nominiert, um 2020 ins Rennen um den Posten zu gehen und in 15 Monaten den seit seiner Gründung vor 50 Jahren tiefschwarzen Kreis erstmals für die Sozialdemokraten zu erringen.
Waldästl ruft zu Teamarbeit auf
Zuvor hatte Waldästl, seit Herbst 2018 Vize-Landrat, seine Genossinnen und Genossen mit einer engagierten Rede in Aufbruchstimmung versetzt. „Ich will nächster Landrat des Rhein-Sieg-Kreises werden. Ich will erster sozialdemokratischer Landrat in unserem, in meinem, Heimatkreis werden, damit endlich eine Politik mit klarem Kurs, mit Kompass und mit Weitblick für die Menschen gemacht wird“, hatte er vom Podium im Leonardo gesagt und für Chancengleichheit geworben.
Diese müsse zwischen dem ländlichen und dem städtischen Teil des Kreises hergestellt werden, in Bildungsfragen, bei der Wohnungssuche, bei wirtschaftlicher Entwicklung, und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Das könne nur als Team erreicht werden, damit sprach er Kreistags- und Bürgermeisterkandidaten ebenso an wie die Mitglieder der Ortsvereine und Bürger.
Offenheit für die Ideen der politischen Mitbewerber
Waldästl, Vorsitzender des Sankt Augustiner Ortsverbandes und stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion, warb um Offenheit für die Ideen der politischen Mitbewerber nach dem Sankt Augustiner Modell. Im Stadtrat gibt es seit fünf Jahren keinen Koalitions- oder Kooperationsvertrag mehr, Entscheidungen werden von wechselnden Mehrheiten gefällt.
„Wir müssen alte Zöpfe abschneiden und uns öffnen für neue Möglichkeiten und eine sachorientierte Zusammenarbeit mit allen demokratischen Fraktionen“, sagte Waldästl, der aber eine Kooperation mit „den ewig gestrigen Feinden unserer Demokratie“ ausdrücklich ausschloss: „Wir brauchen keine Rechtsnationalen und Rechtsradikalen in unseren Kommunalparlamenten.“
Vorsitzender der SPD NRW und Rhein-Sieg aus Berlin angereist
Für seinen Auftritt und seine Kandidatur – einen Gegenkandidaten gab es nicht – fand er breite Unterstützung bei den Mitgliedern ebenso wie bei seinen Eitorfer Gastgebern, Fraktionschefin Sara Zorlu und Ortsverbandsvorsitzendem Alexander Jüdes.
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Bundestagsabgeordneter Sebastian Hartmann, Vorsitzender der SPD NRW und Rhein-Sieg, war für die Nominierung aus Berlin angereist. „Eine gute, positive Stimmung, einen Aufbruch“ habe er verspürt, erzählte Waldästl im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Ich bin sehr zufrieden.“ Anders als die Parteispitze in Berlin „haben wir im Kreis einen klaren Plan, wie es weiter gehen soll“. Für ihn selbst schon im September nach dem Sommerurlaub. Dann will der 31-Jährige zu seiner Ideentour durch den Kreis starten und in den 19 Städten und Gemeinden mit den Bürgern Ideen entwickeln, wie der Kreis 2040 aufgestellt sein soll.