Interview zur Proklamation in Eitorf„Spaß darf man auch während Corona haben“
Eitorf – Die Karnevalsgesellschaften in Eitorf feierten am Sonntag eine coronakonforme Proklamation vor der Fahrzeughalle des Bauhofs. Im Kurz-Interview spricht der Festausschuss-Vorsitzenden Jürgen Siebigteroth über die Proklamation und Karneval in der Corona-Krise.
Warum hat sich der Festausschuss Eitorfer Karneval entschlossen, trotz allem eine Karnevalsveranstaltung auf die Beine zu stellen?
Jürgen Siebigteroth: Unser Beweggrund waren wirklich die Kinder, die seit sich seit zwei Jahren auf diesen Anlass vorbereitet hatten. Wir wollten ihnen eine Möglichkeit geben, das Ornat überhaupt anzuziehen. Brauchtum lebt von Regeln, und offiziell dürfte das Prinzenpaar ohne Proklamation keine Orden verteilen. Aber auch die Eltern haben ja viel investiert, und die Orden könnte man sonst Aschermittwoch wegwerfen.
Wie haben Sie die Proklamation geplant?
Als erneut Einschränkungen kamen, mussten wir überlegen, was wir tun dürfen und was überhaupt in diese besondere Zeit reinpasst.
Deswegen haben wir uns entschieden: wenn, dann nur draußen und nicht im Ortskern. Daher sind wir auf einem Betriebsgelände, wo wir den Eingang kontrollieren können.
Können die Eitorfer sich auf weitere Karnevalsveranstaltungen freuen?
Bis zur Karnevalswoche selbst wird wahrscheinlich nichts mehr stattfinden. Dafür haben wir ein kleines Programm zusammengestellt, zum Beispiel, den Menschen im Krankenhaus vor den Fenstern zuzuwinken. Geplant ist außerdem ein Mundart-Abend. Allerdings müssen wir erst die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am 9. Februar abwarten. Aber wir finden, ein Stück weit Spaß darf man auch während Corona haben.