HeimatvereinSmartphone-App liefert Informationen zu Stolpersteinen in Eitorf
Eitorf – An der Asbacher Straße 23 in Eitorf erinnern drei Stolpersteine an Joseph und Selma Meier sowie ihren Sohn Günther. Insgesamt an elf Stellen, davon neun im Eitorfer Ortskern, sind solche Erinnerungssteine mit persönlicher Gravur auf einer Messingplatte in den Bürgersteig eingelassen. Im Jahr 2009 verlegte der Kölner Künstler Gunther Demnig auf Initiative des Eitorfer Ehepaars Hermann und Judith Neulen sowie von Matthias Ennenbach die Steine vor den Wohnhäusern der jüdischen Familie, die dem Nazi-Regime zum Opfer fiel.
Rundgang wird virtuell erlebbar
Gegen das Vergessen macht nun der Heimatverein Eitorf mit einer Smartphone-App den Rundgang zu den Stolpersteinen unterwegs auch virtuell erlebbar und erweitert damit sein bereits bestehendes digitales Angebot.
Bereits 2021 hatten Thomas Feldkamp von der Gemeindeverwaltung und Alwin Müller vom Heimatverein in einem Pilotprojekt für eine „Smart City“ einen virtuellen kulturhistorischen Rundgang über den alten Friedhof in Auftrag gegeben. Durch eine vollständige Beacon-Bereitstellung über Bluetooth und die zugehörige Heyyo-App der Eitorfer Digital-Marketing-Agentur Yomind.IO können Besucher sich seitdem kontaktlos Informationen direkt am Grab automatisiert auf das Smartphone laden.
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Beacons ermöglichen eine automatisierte, energiesparende Kommunikation zwischen Sendern, den sogenannten Beacons, und Empfängern, zum Beispiel Smartphones, Tablets oder Smart Watches. Ein 360-Grad-Rundgang rundet das Angebot visuell ab.
Für die digitale Umsetzung der Stolperstein-Tour arbeitete der Heimatverein nun mit der Agentur von Timo Weynand aus Wissen Hand in Hand. Müller liefert ihm aus dem Gemeinde- und Heimatvereinsarchiv das Material, Weynand kümmert sich um die Software und stellt das Material in der Heyyo-App ein. Unauffällig sind die Bluetooth-Beacons in der Nähe der einzelnen Orte installiert. Sie liefern unterwegs an den jeweiligen Stationen eine Push-Mitteilung, die man in der App öffnen kann, um mehr über das Schicksal jedes Einzelnen zu erfahren oder mit anderen Nutzern aus der App heraus zu teilen.
Neues Projekt „Bingu“
Die zugehörige App gibt es noch ein paar Wochen im Apple-Appstore und bei Google Play. Dann startet Timo Weynand mit seinem neuen Projekt „Bingu“. Alle bisherigen digitalen Inhalte werden dann über das neue Portal an die App-Nutzer geschickt.