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KlinikSankt-Franziskus-Krankenhaus in Eitorf ist verkauft

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Sankt-Franziskus-Krankenhaus in Eitorf

Eitorf – Das St. Franziskus-Krankenhaus in Eitorf hat einen neuen Eigentümer. Das gab Geschäftsführer Andreas Schleicher am Donnerstagnachmittag bekannt. Schleicher leitet die Insolvenz der Klinik in Selbstverwaltung. Neuer Eigentümer ist die Firma Auctus Capital Partners in München. Die verwaltet nach eigenen Angaben mit 13 Managern 500 Millionen Euro Fondskapital und hält 15 Plattform-Beteiligungen mit insgesamt 50 Einzelunternehmen. Außer Pflegeheimen, Rehakliniken und ambulanten Reha-Einrichtungen gehören Speditionen, Lebensmittellabore, IT-Services und ein Callcenter dazu. Die Auctus-Firmen hätten einen Gesamtumsatz von 750 Millionen Euro bei 7000 Mitarbeitern, heißt es auf der Internet-Seite des Investors.

Regionaler Anlaufpunkt

Der neue Eigentümer plane, das Krankenhaus als „regionalen Anlaufpunkt der Bevölkerung zu erhalten und in Schwerpunkten weiter auszubauen“, teilt Schleicher mit. Zum Konzept gehörten auch in Zukunft Innere Medizin und Chirurgie. Auch die Einbindung in die Notfallversorgung der Bevölkerung sei ein wichtiger Baustein. Schleicher: „Das Krankenhaus Eitorf ist als zentraler Stützpunkt schon heute das Rückgrat der regionalen notärztlichen Versorgung der Bevölkerung.“ Zudem sei die Orthopädie mit ihrer Endoprothetik (Gelenkersatz) bereits überregional bekannt.

„Das Krankenhaus Eitorf ist ein zentrales Engagement in unserem Gesundheitsportfolio und die Grundlage weiterer Aktivitäten. Die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Monaten hat die Basis für den weiteren Ausbau des Leistungsangebotes geschaffen. Auf dieser Basis wollen wir aufbauen und damit langfristig den Bestand des Krankenhauses sichern“, zitiert Schleicher Nicolas Himmelmann, Vorstand der Auctus Capital Partners AG.

Bürgermeister glücklich

Zufrieden mit dem Abschluss des Kaufvertrages ist auch Eitorfs gerade im Amt bestätigter Bürgermeister Rüdiger Storch. „Ich sehe das positiv für Eitorf“, kommentierte er auf Nachfrage. „Ich habe das so verstanden, dass dort investiert wird“, meinte er. Unabhängig, in welche Abteilung Geld fließe, „das stärkt das Krankenhaus insgesamt. Und da bin ich glücklich“, sagte der Liberale. Weitere Einzelheiten zum Verkauf des Krankenhauses hofft Storch in der kommenden Woche im Ältestenrat des Gemeinderates zu erfahren. Der tage aber hinter verschlossenen Türen, kündigte er an.

Die Klinik hatte nach langen Verhandlungen als erste in Nordrhein-Westfalen im August 2014 einen Sicherstellungszuschlag bekommen, bei dem das Land die Innere und Chirurgie für ein Jahr als unverzichtbare Abteilungen bezuschusst. Anfang September 2014 musste das Krankenhaus dennoch Insolvenz anmelden. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurden die Abteilungen Augen und HNO aufgegeben. Geburtshilfe und Gynäkologie sind bereits seit Januar 2014 geschlossen.