Der genossenschaftlich geführte Landmarkt in Leuscheid an der Saaler Straße 11 hat sich seit seiner Eröffnung vor eineinhalb Jahren zu einer beliebten Anlaufstelle für Leuscheid und die umliegenden Dörfer entwickelt. Der kleine Markt ist zur Drehscheibe für allerlei Aktivitäten geworden, die über den Lebensmitteleinkauf hinausgehen und Leben und Kommunikation im Dorf ankurbeln.

Wer sich Zeit nimmt, sich an einem der beiden Tische eine Tasse Kaffee aus der Siegburger Rösterei Cofi Loco zu zivilen Preisen gönnt, der wird sich wundern. Jung und Alt geben sich im fliegenden Wechsel die Tür im Landmarkt in die Hand und verlegen ihr Wohnzimmer für ein Weilchen zum Klönen dorthin. Gegen Feierabend schwirren hungrige junge Männer in Arbeitskleidung herein und steuern die Kühltheke an. Pizza steht hoch im Kurs. Marktleiter Andreas Hochholz ist fest angestellt und wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Mittlerweile ist die Genossenschaft auf 350 Mitglieder angewachsen.

Kleine Vereine können im Landmarkt kostenfrei ihre Treffen ausrichten

Gerade erst traf sich längst nicht nur die ältere Garde zur Veranstaltung „Wie et fröher wor“, die unregelmäßigen Abständen stattfindet.   Der normale Verkaufsbetrieb lief weiter. Stühle wurden herangeschafft, die Gäste rückten eng zusammen. Jörn Besser, Sammler von Leuscheider Archivmaterial, unterstützte den Bericht von Günter Budach mit Bildmaterial. Als Thema hatte Budach sich den ehemaligen „Gasthof zum Jägerhof – Leopold Hundhausen in Leuscheid“ vorgenommen, der 1799 erbaut worden war. „Um 1900 gab es vier Kneipen im 100-Meter Umkreis“, berichtete er.

Holger Riedel bietet gelegentlich Foto- und Malkurse an, die gut besucht werden. Quiz-Abende gab es schon, kleinere Vereine können hier kostenfrei ihre Treffen veranstalten. Birgit Schenk betreibt den Auftritt für den Landmarkt in den sozialen Medien und auf der Internetseite. Hier erfährt man nicht nur, was es Neues gibt, hier kommt man auch mit Kochrezepten gesund durchs Jahr. Zu allen Gelegenheiten werden dort gute Wünsche gepostet, oder es wird eingeladen. 200 Meter vom Landmarkt entfernt betreibt die Genossenschaft außerdem eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt.

Im Windecker Landmarkt wird viel wert auf lokale Lieferanten gelegt

Im Laden selbst wird großer Wert auf lokale Lieferanten und saisonales Obst, Gemüse und Fleisch gelegt. Für wenig Geld können Kunstschaffende ein Regal mieten, um etwas anzubieten. Für Inhaber der Landmarkt-Karte ist der Laden 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Für alle anderen Kunden gelten die offiziellen Öffnungszeiten.

„Neue Ideen und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind uns immer willkommen“, berichtet Ute Klein vom Vorstand. „Besonders im Laden könnten wir noch Unterstützung brauchen.“

Fest steht bereits der Termin des Leuscheider Adventskalenders: Am Nikolaustag, 6. Dezember, wird das Türchen um 17 Uhr im Landmarkt geöffnet.