Die Kaffeetanten aus Windeck treffen sich seit 1972. Die neun Frauen kommen seit 50 Jahren an jedem ersten Samstag im Monat zusammen.
KaffeekränzchenWindecker Frauen treffen sich seit 50 Jahren
Mit einem Drink eröffnen die neun Damen des Kaffeekränzchens aus Windeck-Obernau ihr Jubiläum. Es war nach der Hochzeit von Christel Brücken im Jahr 1972, als sieben Frauen so viel Spaß miteinander hatten, dass sie beschlossen, sich davon regelmäßig mehr zu gönnen.
Seit nunmehr 50 Jahren trifft sich das Clübchen der Kaffeetanten an jedem ersten Samstag im Monat. In ihrem Stammlokal in der Bachmühle im Rosbachtal lassen die Jubilarinnen erst einmal die Gläser auf ihr Wohl erklingen, auf das es noch recht lange anhalte. Die Jüngste ist 75, die Älteste 86 Jahre alt.
Windecker Kaffekränzchen: Vier Damen sind seit 1972 dabei
Von Anfang an dabei sind Hildegard Engelberth, Marliese Lenz, Ilse Pfuhle und Ruth Klein. Der Kreis erweiterte sich schon bald. Von den Nachzüglerinnen sind heute noch Inge Wagner, Christa Behm, Waltraud Weber, Monika Sohnius und Ilse Rudnik dabei. Andere sind schon gestorben, oder ihr Alter lässt die Teilnahme nicht mehr zu.
Ruth Klein hat schöne Tischkarten für jede gebastelt mit einem Foto und einem passenden Spruch. Die Damen wählen à la carte und plaudern gleich los. Die vielen gemeinsamen Erlebnisse geben ihnen reichlich Stoff für ein paar schöne Stunden.
Bei den Treffen der Frauen entstand ein großer Zusammenhalt
Ilse Pfuhle erzählt: „Auch wenn an den Samstagen zu Hause das Telefon nicht stillstand, die Treffen mussten sein. An dem Tag gab es für mich nichts anderes. Es ist ein großer Zusammenhalt unter uns entstanden.“ Ilse Pfuhle und Ruth Klein sind dabei ein besonders gut eingespieltes Team.
„Wir waren immer mit viel Humor unterwegs und haben uns meistens benommen“, lacht die quicklebendige Ruth Klein, die von sich sagt, dass sie immer darauf wartet, bis man sie „aus der Hütte holt“. Ilse Pfuhle weiß um Ruth Kleins Qualitäten als Ulknudel, die immer etwas im „Rucksack“ hat.
Sie wirft ihr dann einen „Brocken“ zu, von dem sie weiß, dass die andere darauf anspringen wird, etwa eine Bemerkung über die heilenden Hände eines Therapeuten. Solche Vorlagen sind für Ruth Klein ein gefundenes Fressen, sie läuft zu Hochform auf und bald ist die ganze Runde in Fahrt.
Die Frauen kommen nicht nur in Fahrt, sie waren auch auf Fahrt mit Bus, Bahn oder auf einem Schiff. Einmal wollten sie eine Schiffstour in Koblenz unternehmen. Bis das Schiff ablegen sollte, flanierten sie noch etwas, die Gruppe teilte sich. Aber als das Schiff ablegen wollte, war nur eine der beiden Gruppen am Anleger, die andere fehlte.
Die Windecker Kaffeetanten feierten Hochzeiten und Geburtstage
Die pünktliche Gruppe ließ das Schiff fahren und machte sich auf die Suche. Als die Frauen sich wieder gefunden hatten, gab ihnen jemand den Rat, sich ein Taxi-Büschen zu bestellen. Gesagt, getan. Ruth Klein erzählt: „Klappe auf, Elefanten rein, also wir, und dann ist der Fahrer dem Schiff bis nach Andernach in einem Höllentempo hinterher gedüst. Wir haben den ganzen Weg über nur gelacht.“
Ob Silber- oder Goldhochzeit, runde Geburtstage oder auch der Karneval – die Kaffeetanten feierten gemeinsam und stellten sogar Programm auf die Beine. Sie dichteten, dekorierten und verkleideten sich. „Das Kaffeekränzchen hat uns allen gutgetan“, finden die Frauen. „Jetzt wollen wir uns froh noch des Lebens freuen!“