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Flussschleifen, Kultur, WälderFrische Luft auf Wanderwegen in Windeck und Lohmar

Lesezeit 3 Minuten

Die Ruine der Burg Windeck liegt am Mäanderweg und bietet beeindruckende Ausblicke.

  1. Nur langsam laufen wieder Veranstaltungen an. Noch immer gibt es Einschränkungen.
  2. Damit an Rhein und Sieg trotzdem niemandem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, empfehlen wir, Wanderwege der Region zu erkunden.
  3. Zwei Routen stellen wir vor: den Mäanderweg in Windeck und den Arma-Christi-Weg in Lohmar.

Rhein-Sieg-Kreis – Mäanderweg

Beim Blick auf den Verlauf der Sieg auf Landkarten oder im Internet fallen die zahlreichen Schleifen auf, in denen der Fluss durchs Land mäandert. Dass es einst noch mehr Kurven waren, ist zum Teil auch in der Landschaft noch zu erkennen. Der 8,1 Kilometer lange und auf drei bis vier Stunden konzipierte Mäanderweg greift das Thema auf.

Vom Bahnhof Schladern, dem Start- und Zielpunkt des Rundweges, führt die Tour an der Bahn vorbei zunächst auf das Krummauel, die Landzunge, die bis zum Bau der Bahnstrecke vor rund 150 Jahren von der Sieg umflossen wurde.

Über den heimischen Fingerhut geht der Blick in das Biotop mit dem alten Buchenbestand am Ingerberg.

Durch den Altarm geht’s durch Schladern hinauf zur Ruine der Burg Windeck. Herrliche Ausblicke auf das Land rund um die Sieg und Rückblicke in die Geschichte bieten sich. Danach geht’s auf der westlichen Seite des Berges hinunter zum Museum Altwindeck, das coronabedingt nur sporadisch offen ist.

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Weiter führt der Weg durch einen natürlich entstandenen, ausgetrockneten Altarm der Sieg Richtung Dattenfeld. Vor dem Ort geht’s den Höhenrücken hinauf und später steil herunter nach Dreisel, wo sich der Fluss ebenfalls selbst vor Jahrtausenden einen kürzeren Weg gesucht hat.

Der beim Eisenbahnbau künstlich entstandene Sieg-Wasserfall in Schladern lädt nach der Wanderung zum Verweilen ein.

Zurück nach Schladern führt ein Pfad, den schon die Arbeiter nahmen, wenn sie frühmorgens zum Werk der englischen Firma Elmore zur Schicht gingen. Die Firma hatte ihren Sitz unmittelbar am Wasserfall, der beim Bau der Bahn künstlich entstand. In einem Teil der ehemaligen Fabrik sind heute die Kulturhalle Kabelmetal und der Elmores Biergarten untergebracht. Dort lohnt sich der Besuch und das Verweilen bei einem guten Eis, das es im Übrigen auch an der Hauptstraße gibt.

Arma-Christi-Kreuz-Tour

Stadtleben, „Bergtour“, Kultstätten und idyllische Waldpartien – die knapp neun Kilometer lange Wanderung zum Arma-Christi-Kreuz in Lohmar-Algert verbindet das auf wundervolle Weise. Startpunkt ist das Stadthaus in Lohmar, von dort gleich rechts in die Clara-Fey-Straße und weiter auf die Straße Park Lohmarhöhe. Hier taucht das Zeichen A 3, weiß auf schwarzem Grund, erstmals auf, treuer Begleiter und Wegweiser auf der Runde.

Verhaltensregeln

Nicht in Gruppen und mit genügend Abstand lassen sich auch zu Corona-Zeiten die Wanderwege an Rhein und Sieg genießen. Wichtig ist die Eigenverpflegung. Viele Lokale haben noch geschlossen. Auch an angemessenes Schuhwerk sollten Spaziergänger denken. (sp)

Stetig, aber angenehm zu laufen geht es hinauf zum Ingerberg mit seinem 6,6 Hektar großen Biotop, einem alten Buchenbestand. Da bricht schon mal ein Bussard aus dem Gebüsch, ist das Klopfen eines Spechts zu hören. Bald lichtet sich der Wald, und das Algerter Feld öffnet sich. Erst rückt die Birker Kirche ins Blickfeld, später der Fernsehturm.

Das Arma-Christi-Kreuz in Algert ist Wendepunkt der Tour.

Zwischen Kuppen und Bäumen taucht auch der Ölberg auf, ein Blick zurück geht weit ins Rheintal. Am anderen Ende von Algert findet sich das Arma-Christi-Kreuz, Darstellung der „Waffen des Herrn“. Die schöne Schnitzarbeit entstand wohl zwischen 1790 und 1800. Hier ist Wendepunkt. Wer mag, kann hier aber auch noch die 6,5 Kilometer lange Denkmal-Tour anhängen.

Gegenüber der Algerter Straße 40a zweigt der A 3 nach links, kurz darauf nach rechts. Durch eine idyllische Waldlandschaft, außer den Vögeln und dem Murmeln des Wassers ist kaum was zu hören, führt die Tour entlang des Pferds- und Auelsbachs zurück in die Stadt. Dort lohnt ein Abstecher zur Schweineskulptur an der Villa Friedlinde.

GPX-Daten und Höhenprofile zum Mäanderweg gibt es im Internet auf der Seite Naturregion-Sieg.