Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Frau wie Sex-Sklavin gehaltenAngeklagte sagt aus – Vertrag über Züchtigung?

Lesezeit 2 Minuten

Der Angeklagten wird Vergewaltigung in zwei Fällen vorgeworfen. Sie soll das Opfer wie eine Leibeigene behandelt haben.

Bonn/Ruppichteroth – Der Fall der angeblichen Sex-Sklavin von Ruppichteroth: Am dritten Prozesstag vor dem Bonner Landgericht äußerte sich zum ersten Mal die Angeklagte. Der 29-Jährigen wird vorgeworfen, das Opfer in der Badewanne mit einem Duschschlauch vergewaltigt zu haben. Ein zweites Mal soll sie dabei gewesen sein, als ihr Mann das Gleiche tat.

Der 48-Jährige gilt als Haupttäter in dem Fall, soll das Opfer zwischen August 2013 und Februar 2014 eingesperrt, misshandelt, gedemütigt und vergewaltigt haben. Er starb Ende letzten Jahres an Krebs.

Vorwürfe seien „völlig absurd“

In einer Erklärung, die der Verteidiger vorlas, will die Angeklagte nichts vom Martyrium der Misshandelten mitbekommen haben, die Vorwürfe gegen sie seien „völlig absurd“. Auch von einem sadomasochistischen „Vertrag“ will die Angeklagte keine Ahnung gehabt haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

In einer angeblichen Vereinbarung zwischen dem verstorbenen Hauptbeschuldigten und dem Opfer sollen „Züchtigungen“ und ähnliche Handlungen vereinbart worden sein. Dazu gibt es auch einschlägige Fotos. Andere zeigen jedoch auch die Verletzungen, die die Misshandelte vermutlich durch brutale Schläge mit Kochlöffel oder Reitgerte zugefügt bekommen hatte.

Eine Gutachterin hat die Aussagen des Opfers als glaubwürdig eingestuft. Am 30. Januar hatte die junge Frau fast vier Stunden vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt. Dabei musste die mutmaßliche Sex-Sklavin ihr Martyrium erneut durchleben – und belastete dabei auch die 29-jährige Angeklagte. (iri)