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Fundortkarten für SchlangenBarrenringelnatter kommt auch im Rhein-Sieg-Kreis vor

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Die Barrenringelnatter kommt im Rhein-Sieg-Kreis häufig vor. Sie ist nun als eigene Art klassifiziert.

Rhein-Sieg-Kreis – Vor einigen Wochen machte eine neue Schlangenart in Deutschland von sich reden: die Barrenringelnatter. Durch genetische Untersuchungen von mehr als 1600 Schlangen hatte dies ein internationales Forscherteam nachgewiesen, beteiligt waren auch Wissenschaftler vom Museum Koenig in Bonn.

Bislang galt die Barrenringelnatter – so genannt wegen der auffälligen Barren-Musterung am Körper – als eine Unterart der Ringelnatter. Durch die Untersuchungen wurde sie in den Artenrang erhoben. Auch im Rhein-Sieg-Kreis kommt die Barrenringelnatter vor.

„Wir haben natürlich sofort in unseren Daten nachgeschaut“, berichtet Klaus Weddeling. Der Wissenschaftler arbeitet bei der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises in Eitorf und ist dort auch für Reptilien und ihre Lebensräume zuständig.

Und er wurde fündig. „Im Kreis sind vermutlich überwiegend die Barrenringelnattern zu finden“, berichtet der Biologe. Auch Mischformen seien weit verbreitet. Die echte Ringelnatter, von den Wissenschaftlern Nominatform genannt, ist hier seltener.

„Im Rhein-Sieg-Kreis verläuft eine Verbreitungsgrenze“, so Weddeling, „im Westen dominiert die Barrenringelnatter, im Osten Mischformen.“ Das beweist, dass sich die beiden Arten auch paaren. Die genaue Verbreitung der Ringelnatter-Formen im Kreis ist nicht genau bekannt „Wir würden uns freuen, wenn Tierfreunde und Naturinteressierte uns jetzt helfen“, so Weddeling. Er schlägt vor, dass Nattern bei Sichtung fotografiert werden.

Am besten von der Seite und am Kopf, damit sie sicher bestimmt werden können. Das Foto kann mit der Angabe Fundortes an die Biologische Station in Eitorf geschickt werden. „Wir bestimmen die Schlange und tragen den Fundort in eine Karte ein. So erhalten wir eine gute Übersicht.“

Da es ein langfristiges Projekt ist, kann man auch noch in einigen Monaten oder erst in nächsten Jahr die Beobachtungen melden und Bilder schicken. Alle Ringelnattern sind in Deutschland besonders streng geschützt. Sie sind für den Menschen völlig harmlos und ungefährlich.

Ringelnattern kommen auch an Siedlungsrändern in naturnahen Gärten vor und sind meist an Gewässern auf der Jagd nach Fröschen, ihrer Hauptnahrung. Zwischen Februar und April verlassen die meisten Ringelnattern ihre Winterquartiere. Dort haben sie als wechselwarme Tiere in Kältestarre auf den warmen Frühling gewartet.

Im Mai finden meist die Paarungen statt. Die Weibchen legen ihre Eier am liebsten dort ab, wo durch Verrottung organischer Materialen Wärme entsteht. Das können Mist- oder Komposthaufen oder auch vermodernde Baumstümpfe sein.

Fundmeldungen, gerne mit Foto, bitte per E-Mail an Klaus Weddeling.

weddeling@biostation-rhein-sieg.de