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HalbjahresprogrammGedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ präsentiert neue Dauerausstellung

Lesezeit 3 Minuten
Wegweiser zu Gedenkstätte Landjuden an der Sieg in Windeck-Rosbach

Gedenkstätte Landjuden an der Sieg Windeck-Rosbach Vorbereitung neue Ausstellung

Mit einem Vortrag, einem Rundgang, einer Lesung und einer neuen Dauerausstellung thematisiert die Gedenkstätte jüdischen Alltag und NS-Verbrechen.

Ihr neues Halbjahresprogramm hat die Gedenkstätte Landjuden an der Sieg vorgelegt. Zum Auftakt lädt die Leiterin und Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt zu einem Stadtrundgang nach Siegburg. Am Freitag, 6. September, 14 Uhr bis 15 Uhr geht es um „Erinnern auf Schritt und Tritt: Frauen-Geschichte und – Geschichten hinter Siegburger Stolpersteinen.

Führung durch neue Dauerausstellung in Windeck-Rosbach

Saskia Klemp, ebenfalls vom Kreisarchiv, führt am Sonntag, 22. September, von 15 Uhr bis 15.45 Uhr und 16 Uhr bis 16.45 Uhr, durch die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg in Windeck-Rosbach.

Ein Mann hält einen Pflasterstein, der mit einer goldfarbene Kappe und eingraviertem Text versehen ist.

Der Stolperstein für Anna Remmel wurde an der Mühlenstraße in Siegburg verlegt.

Worum geht es eigentlich im „Nahostkonflikt“ geht, fragt am Sonntag, 13. Oktober, 14.45 Uhr bis 16.15 Uhr, Dr. Carsten Schliwski, Lehrbeauftragter für jüdische und islamische Religionsgeschichte am Seminar der evangelischen Theologie der Bergischen Universität Wuppertal in der Gedenkstätte und zeichnet die wichtigsten Problemfelder der vergangenen einhundert Jahre bis heute auf.

Pfarrerin a.D. Annette Hirzel nimmt sich am Samstag, 9. November, Oskar Schindler an, der 1967 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem für die Rettung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter als Gerechter unter den Völkern anerkannt wurde. Anlässlich Schindlers 50. Todestag und des Jahrestags der Novemberpogrome von 1938 zeigt sie einen Bildervortrag unter dem Titel „Langes Schweigen – späte Erinnerung“. Beginn ist in der evangelischen Salvatorkirche in Windeck-Rosbach um 15 Uhr.

Saitensprung mit Musik vom Balkan und aus dem Schtetl in Windeck

Dort schließt sich um 17 Uhr das Konzert „Zog nit keyn mol…“ der Gruppe „Saitensprung“ an, mit sieben Musikerinnen und Musikern, die Stücke vom Balkan und aus dem jüdischen Schtetl arrangiert haben.

Neun Männer und Frauen mit verschiedenen Musikinstrumenten

Die Gruppe Saitensprung spielt Musik vom Balkan und aus dem jüdischen Schtetl

Schlusspunkt des Halbjahresprogramms ist mit Itai Axel Böing und einer Lesung aus seinem Buch „Dazugehören: ein deutsch-jüdisches Leben“ am Mittwoch, 27. November im Forum des Stadtmuseums Siegburg. Beginn ist um 18 Uhr.

Das komplette Halbjahresprogramm ist im Kreisarchiv telefonisch unter 02241 13-2928, per E-Mail an das Archiv am Kaiser-Wilhelm-Platz 1 in Siegburg erhältlich. Zudem steht es auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises. Wegen begrenzter Teilnehmendenzahlen sind teilweise persönliche Anmeldungen erforderlich.

Nur eines von vier Kindern der Seligmanns überlebte den Holocaust

Für die Gedenkstätte hatte Hilde Seligmann das ehemalige Wohnhaus ihres verstorbenen Schwiegervaters Max Seligmann zur Verfügung gestellt, eines Altwarenhändlers, der als einziges von vier Kindern den Holocaust überlebt hatte. Bis 1971 wohnte und arbeitete die Familie in dem Fachwerkhaus an der Bergstraße in Windeck-Rosbach.

In neun Räumen des Fachwerkhauses und der originalgetreu eingerichteten Werkstatt sind Exponate zu Religion und Kultur, Arbeit und Alltag wie auch zu Verfolgung und Vernichtung der Juden zu sehen, die in der Siegregion lebten. Für Vorträge, Konzerte und die Arbeit mit Schulklassen gibt es ein eigens errichtetes Gebäude.

Das Kreisarchiv betreut die Gedenkstätte wissenschaftlich und personell und kümmert sich um die weitere Erforschung und Aufbereitung der jüdischen Geschichte im Rhein-Sieg-Kreis. Eine Sanierung der Gedenkstätte wurde unlängst abgeschlossen, derzeit finden letzte Arbeiten an der Dauerausstellung statt, so die Leiterin Claudia Maria Arndt.