Ausbildung zum ElektronikerMike Schönenberg ist jetzt schon Meister seines Fachs
Hennef – Mike Schönenberg sitzt an seinem Arbeitsplatz in der Werkstatt der Wilde GmbH an der Feldgartenstraße in Heisterschoß. Akribisch wickelt er Draht auf die Spule für einen Elektromotor. Der 23-Jährige aus dem Nachbardorf Happerschoß ist Geselle in seinem Beruf als Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik. Aber nicht irgendeiner: Schönenberg ist Innungs-, Kammer- und Landessieger sowie auf Bundesebene der Viertbeste seines Jahrgangs.
Ausbildung nach dem Abitur
Mit elf Mitarbeitern gehört die Firma nicht zu den Großen. Chef Kunibert Wilde arbeitet ebenso mit wie seine Frau und sein Sohn. „Wir sind handwerklich unterwegs und nicht Industrie“, sagt er. Das Team ist Dienstleister rund um Elektromotoren jeglicher Art und professionelle Elektrowerkzeuge, so heißt es auf der Internetseite, Wartung, Service, Reparatur und Verkauf sind die Hauptaufgaben.
Stolz schwingt mit, wenn der Chef erzählt, dass Mike viel von den älteren Mitarbeitern habe mitnehmen können. Aber er lobt auch die Familie: „Mike hat das Glück, ein so gutes Elternhaus zu haben.“ Die förderten ihren Sohn nach Kräften und begleiteten ihn zu den Prüfungen und den Wettbewerben.
Mike Schönenberg hat die Ausbildung nach seinem Abitur begonnen. Auf Innungsebene schaffte er den besten Gesellenbrief, mit Jahresbestleistung schloss er ab. Damit schaffte er zugleich den Kammersieg und qualifizierte sich für den Landeswettbewerb. In Herne setzte er sich mit seiner Arbeitsprobe gegen die Mitbewerber durch.
Fünfter Platz bei der Deutschen Meisterschaft im E-Handwerk
Eine Motorwicklung stand auf dem Programm, er erledigte die Aufgabe am besten. Als Landessieger flatterte ihm dann die Einladung für die Deutschen Meisterschaften im E-Handwerk auf den Tisch, dem 68. Bundesleistungswettbewerb der elektrohandwerklichen Jugend Deutschlands. Die Reise führte ihn ins Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik nach Oldenburg.
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An anderthalb Tagen musste er sein Können unter Beweis stellen, theoretisch wie praktisch. Eine Welle drehen, Spule mit Maschine wickeln, Lagerschilde passend machen, Motoren ausrichten – die Aufgaben waren anspruchsvoll. 91 von 100 Punkten erreichte Schönenberg, das hätte in den vergangenen Jahren immer für einen Platz unter den ersten Drei gereicht. Doch der Jahrgang war exzellent, so reichte es „nur“ für Platz vier. Er grämte sich eine Weile, inzwischen ist er aber zu Recht stolz.
Prämien finanzieren Schönenberg die Meisterschule
All die Titel haben echten Wert für ihn. Die ausgelobten Prämien will er für seine Meisterschule einsetzen, die er damit in großen Teilen finanzieren kann. Auch ein Stipendium hat er schon sicher, am 28. Februar geht es los.
Seinem Betrieb wird er wohl treu bleiben, in einigen Jahren geht sein Ausbildungsmeister Gert Peppel in Rente. Mike wird wohl seine Nachfolge antreten. „Ich habe das alles hier gelernt, hier und in der Schule“, sagt Mike Schönenberg. Man spürt: Er weiß genau, wo er herkommt.