Vor einem Jahr folgte im Hennefer Bahnhof das Lokal „Just Be Healthy“ auf Mc Donalds. Das Konzept des gelernten Kochs Matthias Nowak hat sich mittlerweile etabliert.
90 Prozent Bio-ProdukteLokal „Just Be Healthy“ im Hennefer Bahnhof hat sich etabliert
Genau ein Jahr ist es her, dass Matthias Nowak sein Lokal mit dem Namen „Just Be Healthy“, zu Deutsch in etwa „Sei einfach gesund“, eröffnet hat. „Am Abend vorher haben wir bis 22 Uhr gerödelt, um 3.30 Uhr habe ich dann das erste Gemüse angenommen“, erzählt der 34-Jährige. Am Donnerstag hat er sich mit einer Tasse Kaffee hingesetzt und die Zeit Revue passieren lassen. „Es gab Hochs und Tiefs“, sinniert er. Aber er sei mit seinem Laden in der Stadt inzwischen angekommen.
Der gelernte Koch bietet in seinem Lokal im Hennefer Bahnhof gesunde Speisen an. Dort, wo früher das Schnellrestaurant mit dem großen M eine Filiale hatte, stellt er Salatbowls zusammen und wickelt Wraps. „Ich versuche, nur Bio-Ware anzubieten. Es sind jetzt mehr als 90 Prozent“, so Nowak. Eigentlich wollte er nie einen eigenen Laden haben, hat er doch seine Kindheit im Restaurant der Eltern in Heinsberg verbracht.
Irgendwann aber merkte der bekennende Hennefer: „Hier gibt es nix, wo ich mich gesund ernähren kann.“ Zunächst hat er im Freundeskreis Rezepte ausprobiert. Schon damals war Marina Zander dabei. Sie ist die Frau für die Organisation und das Marketing, hält Nowak den Rücken frei. Er arbeitete damals noch bei einem Caterer in Geistingen. Zu Testzwecken hat er sich in Küchen eingemietet, zunächst im „JaJa“, später in der „Ouzeri“, der „Alten Glocke“ in Geistingen, um auszuprobieren, ob die Leute das annehmen.
Das war im Sommer 2020, die Portionen wurden coronakonform einzeln verpackt. Er entwickelte Pläne mit dem Deutschen Roten Kreuz, hat sich Lokale angeschaut, Überlegungen für ein Gesundheitshaus gewälzt.
Hennefer Gastronom hat ein Mehrweg-System eingeführt
Irgendwann wurden ihm die Räume im Bahnhof angeboten. Dem Vermieter gefiel das Konzept: „Wenn ihr wollt, könnt ihr den Laden haben.“ Nowak und Zander wollten. Nach anderthalb Monaten Renovierung war es am 1. Dezember 2021 so weit. Die Kundschaft kam, gleich am ersten Tag kam ein größerer Auftrag von der Stadt.
Mehrere Unternehmen der Stadt orderten das gesunde Futter. 70 bis 80 Prozent der Kundschaft sind bisher Frauen, deshalb hat der Küchenchef Burger ins Programm aufgenommen. Die Basis aber sind Salate und Bowls, dazu kommen neben Wraps Bagels und Sandwichs. Gut 80 Prozent des Geschäfts machen Bestellungen zum Mitnehmen aus.
Deshalb hat Nowak ein Mehrweg-System eingeführt. Manchmal gehen 100 Prozent der Ware darüber raus. „Das ist aufwendiger, aber es ist nachhaltig“, ist der Firmengründer überzeugt. Er liefert seine Speisen ausschließlich mit E-Scootern und E-Auto aus. Wo er in zehn Jahren sein will? „Hier. Das ist meine Stadt.“