Kommentar zu Burg BlankenbergHennef verpasst Zeichen für Inklusion zu setzen
Hennef – Gut zwei Drittel der Burganlage in Stadt Blankenberg, eine der herausragenden mittelalterlichen Ruinen im Rheinland, sollen künftig für Rollstuhlfahrer und andere gehandicapte Menschen nicht mehr erreichbar sein. So will es die Politik, so will es die Verwaltung. Gar nicht gut!
Wird doch dieser bedeutende Kulturschatz, inklusive der mittelalterlichen Stadt, gerade für mehrere zig Millionen Euro ertüchtigt. Derzeit ist von 45 Millionen Euro die Rede.
Ein bisschen Wille und ein bisschen Schotter
Und da soll es nicht möglich sein, unter Wahrung aller denkmalschutzrechtlichen Regeln selbstverständlich, eine Zuwegung für alle zu ermöglichen?
Die Landesbauordnung ist da unmissverständlich. Und es würde nicht einmal exorbitante Kosten verschlingen. Ein bisschen Gestaltungswille, ein bisschen Schotter, um nicht graben zu müssen, ein paar Auskurvungen der geplanten Wege – machbar wäre das.
Freitreppe schließt Rollstuhlfahrer aus
Die Planung sieht anderes vor, es wird eine Freitreppe geschaffen, die es Rollstuhlfahrern unmöglich macht, auf das Plateau zu kommen. Die Verwaltung erklärt, bei den Planungen alles abgewogen zu haben, und sieht keine Fehler oder Rechtsverletzungen, wie „Die Fraktion“ sie beschreibt.
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Die im Bauausschuss mit großer Mehrheit verabschiedete Ausgleichsmaßnahme zeugt von an Zynismus grenzender Unbekümmertheit. Auf dem oberen Plateau soll jetzt ein Fernglas aufgestellt werden, dann können die Blumen im Burggarten von dort aus angeschaut werden. Statt als Vorreiter der Inklusion ein Zeichen zusetzen, stellt sich Hennef selbst ein schlechtes Zeugnis aus.