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FeldzusammenkunftSaison und Ernte bestimmt Speiseplan in Hennef

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Landwirt Bernd Schmitz (l.) erläuterte den Mitgliedern die Idee der solidarischen Landwirtschaft.

Hennef – Es ist der südlichste Acker der Stadt. Zur Feldzusammenkunft einer „Solidarischen Landwirtschaft“ (Solawi) hatte Bauer Bernd Schmitz nach Hanf gerufen, trotz Coronapandemie. „Wir müssen unsere Werte- und Wirtschaftsgemeinschaft jetzt gründen“, sagte er, denn die Saat müsse in den Boden.

„Was tun wir hier eigentlich?“, richtete Schmitz die Frage an Karsten Klimmeck, der seit einigen Jahren bei Solawi mitmacht. Beide waren zuerst in Bonn, vor drei Jahren gründeten sie die Gemeinschaft in Hennef. Das Prinzip ist einfach: Schmitz und seine Frau Natalie Fehling sowie ein gerade eingestellter Gärtner stellen die Versorgung mit Lebensmitteln sicher, und zwar das ganze Jahr über. Die Abnehmer oder „Stadtwirte“ garantieren den Produzenten ein planbares Einkommen.

Es gibt nur das, was das Feld hervorbringt

Für das kommende Jahr hat Schmitz mit 70 Einheiten kalkuliert, 20 mehr als im Vorjahr. Eine Einheit ist die Menge an Gemüse, die pro Woche für zwei Personen ausreicht. Jede Einheit kostet 75 Euro im Monat. Dafür gibt es jeden Freitag eine Lieferung. „Mir gelingt es nicht, mich für diesen Preis im Biomarkt zu versorgen“, erklärte Klimmeck. Es gibt nur das, was das Feld zu der Zeit hervorbringt – im Winter kann das viel Kohl sein. Alle Beteiligten teilen sich die Ernte, aber auch die Verantwortung.

Im Winter gibt es schon mal viel Kohl, etwa Rosenkohl. Geliefert wird, was das Feld saisonal zu bieten hat.

Der Hof ist Demeter-zertifiziert, die Bodenbearbeitung flach und regenwurmschonend. Regionalität, Nachhaltigkeit und der Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen sind wichtige Prinzipien. Die Mitarbeit der „Stadtwirte“ ist gewünscht, aber nicht verpflichtend – bis auf die Kartoffelernte und das Sammeln der Kartoffelkäfer. Entscheidend ist das eigene Engagement. „Hier passiert definitiv nichts von allein“, appellierte Klimmeck an die Mitglieder.

Wertschätzung von Lebensmitteln

Denn schon bei der Organisation der Verteilung sind die Abnehmer gefragt. Derzeit gibt es zwei Depots, ab Hof kann abgeholt werden. „Mir geht es um eine andere Wertschätzung von Lebensmitteln “, sagte Neuling Jürgen Neid. „Wir müssen uns darauf besinnen, Produkte dann zu konsumieren, wenn es sie gibt“, ergänzte seine Partnerin Elisabeth Engel. Es sei ihnen wichtig, sich als Sozialgemeinschaft gegenseitig zu unterstützen, sagten Stefanie und Alfred Dülge, die mit zwei Einheiten dabei sind.www.hanferhofgemuese.de