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Flughafen Köln/Bonn"Siegburg, Lohmar und Hennef sind Fluglärm-Brennpunkte"

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Hennef – Der Flughafen Köln/Bonn ist und bleibt der einzige deutsche Großflughafen ohne Kernruhezeit und ohne verbindliche Deckelung der Lärmemissionen. Außerdem ist der Zuwachs bei den Nachtflugzahlen, also den Starts zwischen 22 und 6 Uhr, der größte im Lande. Das ist das Fazit des Ortsverbandes Hennef der Lärmschutzgemeinschaft. Während bei der Anzahl der Flugbewegungen der Airport auf Platz sieben lande, erreiche er bei der Nachtflugtätigkeit die Spitzenposition.

Die meisten Flüge werden im Luftraum des Rhein-Sieg-Kreises abgewickelt, wie der Vorsitzende des Ortsverbandes, Helmut Schumacher, erklärt. Nach seinen Untersuchungen sind Siegburg, Lohmar und Hennef die Fluglärm-Brennpunkte. In Siegburg-Stallberg wurden 48 740 Fluglärmereignisse sowie 15 804 Nachtfluglärmereignisse registriert – ein Plus von je rund fünf Prozent. Auch die Fluglärmimmission nahm um denselben Wert zu und betrug beim sogenannten gemittelten Dauerschallpegel 57,4 dB(A). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Schwellenwert von 40 dB(A) festgesetzt, der Sachverständigenrat für Umweltfragen 45 dB(A). Selbst der höhere Wert wird durch den aktuellen Dauerschallpegel um das Sechzehnfache übertroffen.

Nachts zehn Prozent Zuwachs

Nicht viel besser sieht es nach Ansicht der Initiative in Hennef aus. Zwar sind die Werte leicht rückläufig, liegen an den beiden Messstellen in Hennef-West mit 50 dB(A) und Hennef-Ost mit 48,8 dB(A) immer noch um das Neun- respektive Sechseinhalbfache über dem WHO-Wert. An der Flughafenmessstelle in Heisterschoß nahm die Zahl der nächtlichen Ereignisse um zehn Prozent zu. Besonders stark war die Zunahme bei den extrem lauten Überflügen mit Schallpegeln von 80 bis 84 dB(A).

Auch in Geistingen gab es ein Plus von fünf Prozent auf 8417 Nachtfluglärmereignisse. Selbst in Lichtenberg wurden 1600 laute nächtliche Fluglärmgeräusche registriert – mit mehr als 70 dB(A).