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HandarbeitskreisSieben Frauen aus Hennef häkeln, stricken und nähen für gute Zwecke

Lesezeit 3 Minuten
Vier Frauen mit Strickarbeiten in den Händen an einem Tisch.

„Komme was Wolle“ nennt sich der Handarbeitskreis mit Heleen Lügering, Petra Beielschmidt, Anom Nacken, Marsha Peeters (v.l.) und drei weiteren Frauen.

„Komme was Wolle“ heißt ein Handarbeitskreis in Hennef. Sieben Frauen stricken, häkeln und nähen ein Jahr lang für den Weihnachtsmarkt.

Wenn sieben Paar geschickter Hände ein Jahr lang stricken, häkeln, filzen, nähen, sticken und basteln, kommt eine Menge dabei heraus. Anom Nacken, Petra Beielschmidt, Heleen Lügering, Marsha Peeters, Heidi Richter, Beate Pauly und Doro Winterberg sind aber nicht nur äußerst produktiv im Umgang mit Nadel und Faden.

Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt in Hennef-Geistingen am zweiten Advent

Die sieben Frauen im Alter von 51 bis 71 Jahren haben auch tolle Ideen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist am zweiten Adventswochenende, 7./8. Dezember, auf dem Weihnachtsmarkt in Hennef-Geistingen zu sehen. Dort wird es zu Gunsten eines guten Zwecks feilgeboten.

Vor fünf Jahren bildete sich der Kreis, der sich einen Namen mit Wortwitz gegeben hat: „Komme was Wolle“. Samstagmittags treffen sich die Frauen bei Anom Nacken in Edgoven. Der Esstisch bietet genau Platz für sieben. „Es hat schon Versuche von Ehemännern gegeben, dazuzukommen“, erzählt Jörg Nacken quasi aus dem Nähkästchen. Aber selbst der Gatte der Gastgeberin bleibt in den drei Stunden außen vor. Er hat in dieser Zeit seinen Platz in der Küche und versorgt die Runde mit Selbstgebackenem und einem Lunch.

Kleine Püppchen, Tierfiguren, die aus Wolle gehäkelt sind, und Dekoratives mit Kerzen.

Jede Menge Dekoratives, liebevoll gehäkelt, gebastelt und gefilzt, hat die Gruppe in ihrem Weihnachtsmarkt-Sortiment.

Nur ein Teil des Weihnachtsmarkt-Sortiments entsteht bei den Zusammenkünften. „Vieles machen wir zu Hause“, berichtet Beielschmidt. Sie schätzt, dass die Frauen im Durchschnitt sogar drei Stunden pro Tag handarbeiten. „Zum Beispiel abends beim Fernsehen nebenher“, ergänzt Lügering. Samstags in der Gruppe hole man sich die Inspiration – und hat viel Spaß. Augenzwinkernd wird etwa angemerkt, dass Beielschmidt eine Perfektionistin sei, aber ganz diplomatisch vorgehe, wenn sie einen Strickfehler entdecke. „Ich würde das wieder aufmachen“, sage sie dann.

Jede der Komme-was-Wolle-Frauen hat ihre spezielle Masche. Anom Nacken strickt flauschige Wolldecken, gern mit Zopfmuster und glitzernden Einsprengseln. Bunte Leseknochen-Kissen, die als praktische Nackenstütze dienen, zählen zu den Erzeugnissen ihrer Nachbarin Beate Pauly. Heleen Lügering näht und versteht sich aufs Filzen.

Zwei Hände halten einen Wollfaden und eine Häkelnadel, darunter liegt das bereits fertig gehäkelte Tuch.

In tunesischer Häkeltechnik fertigt Petra Beielschmidt ein farbenreiches Tuch.

Mützen, Schals und Socken, zum Teil in Colorwork-Technik, entstehen in den Händen von Doro Winterberg und Heidi Richter. Originelle Häkeltiere und hübsche gebastelte Dekorationsstücke sind das Metier von Marsha Peeters. Petra Beielschmidt arbeitet gerade an einem Tuch in tunesischer Häkeltechnik, bei der sich am Ende der Nadel eine lange Schnur anschließt, die sich durch die zuletzt gehäkelte Maschenreihe zieht.

Mit ihrer Handarbeit einschließlich des selbst gestellten Materials wollen die Frauen gemeinnützige Zwecke in Hennef unterstützen. „Das ist eine Herzenssache“, sagt Anom Nacken. Von den Einnahmen aus dem Verkauf auf dem Geistinger Weihnachtsmarkt zieht die Gruppe nur die Standgebühr und Miete für das Holzhäuschen ab, der Rest wird gespendet. In den vergangenen Jahren ging das Geld – zuletzt runde 1000 Euro – an den Verein „Radeln ohne Alter“, die „Obstkäppchen“ und die „Villa Mamaya“. Nächster Empfänger ist das Sibilla-Hospiz in Bödingen.

Vier etwa fingergroße, gehäkelte Püppchen mit leuchtenden Lämpchen.

Die niedlichen „Glühwürmchen“ waren voriges Jahr ein Verkaufsrenner.

Mitte Oktober sind die Kisten mit den Handarbeiten schon reich gefüllt. Ladenhüter gibt es bei „Komme was Wolle“ nicht. Fast immer sei man ausverkauft, berichtet Beielschmidt, und jedes Jahr gebe es etwas Neues, fügt Nacken an. Zwei Wochen vor dem Weihnachtsmarkt kommen die Frauen zusammen, um die Schichten in der Bude festzulegen und die Preise der Waren, die sich „immer unter Wert“ befänden. Mit ihren „Glühwürmchen“ hat die Gruppe auch etwas für den kleinsten Geldbeutel im Angebot. Die gehäkelte Püppchen mit Flügeln, Fühlern und Lämpchen seien voriges Jahr wie geschnitten Brot weggegangen.