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Fußverkehrs-Check NRWBürgerinnen und Bürger diskutierten in Hennef eifrig über Schwachpunkte

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In der Meys Fabrik gab es die Auftaktveranstaltung zum Fußverkehrs-Check NRW in Hennef.

In der Meys Fabrik gab es die Auftaktveranstaltung zum Fußverkehrs-Check NRW in Hennef.

Die Stadt hatte sich als eine von 48 Kommunen für eine Teilnahme am Fußverkehrs-Check NRW beworben und erhielt wie elf andere den Zuschlag für eine eingehende Analyse mit Maßnahmenpaket.

Bürgermeister Mario Dahm passt es natürlich gut in sein Konzept einer Mobilitätswende, dass Hennef den Zuschlag für den Fußverkehrs-Check 2024 erhalten hat. 48 Kommunen hatten sich beworben, nur zwölf wurden ausgewählt. Dahm begrüßte die Bürgerinnen und Bürger sowie Verwaltung, Planungsbüro und Lara Wagner vom Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Wagner skizzierte noch einmal die Grundidee, Mobilität voranzubringen, nachhaltig und klimaneutral, unterstützt von einem kommunalen Mobilitätsmanagement. Seit 2019 gibt es den Check, und er hat in den Städten und Gemeinden, die bisher beteiligt waren, den oftmals vernachlässigten Fußverkehr nachdrücklich vorangebracht.

Die Zivilgesellschaft soll mit allen Facetten einbezogen werden

Er solle im Alltagshandeln der Verwaltung stärker berücksichtigt werden, nannte sie eines der Ziele. Dazu gehöre auch, ihn als Querschnittsaufgabe zu verstehen, die ämterübergreifendes Handeln erforderlich mache. Genauso müsse aber auch die Zivilgesellschaft in all ihren Facetten einbezogen werden. Hennef liegt im sogenannten modal split bei 14 Prozent Fußverkehr, im Bundesdurchschnitt sind es 22 Prozent.

Eine Teilnehmerin studierte die vorgeschlagene Route für die Begehung im Stadtzentrum.

Eine Teilnehmerin studierte die vorgeschlagene Route für die Begehung im Stadtzentrum.

Beauftragt mit dem Vorhaben ist das Team des Planungsbüros Via. Kirsten Niklas stellte die Grundzüge vor. „Unsere eigenen Schuhe sind vermutlich die meistverkauften Verkehrsmittel“, stellte sie als These auf. Dazu passten aber nicht Flächen- und Zeitgerechtigkeit, die eindeutig zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs ausfielen.

Barrierefreiheit und Sicherheit sind so wichtig wie Aufenthaltsqualität

Sicherheit, Barrierefreiheit sowie Attraktivität und Aufenthaltsqualität seien die drei großen Themenfelder. Niklas lieferte Stichpunkte dazu: taktile Leitsysteme, Topografie, Ampelschaltung, Spiel- und Sitzmöglichkeiten, Trinkwasser, Querungsmöglichkeiten, durchgängige Beschilderung, kurze Wege, Verknüpfung von Verkehrssystemen.

Engagiert brachten die Bürgerinnen und Bürger an den Thementafeln ihre Ideen und Fragen ein.

Engagiert brachten die Bürgerinnen und Bürger an den Thementafeln ihre Ideen und Fragen ein.

Anschließend ging es an die Thementafeln. Denn im nächsten Schritt sind Begehungen geplant, im Zentrum und in Geistingen. Die Planer möchten mit den Alltagsexpertinnen und -experten spazieren gehen, um auf Missstände und Probleme aufmerksam zu machen und aufmerksam gemacht zu werden. Nach einem Maßnahmen-Workshop soll das Gesamtpaket in den politischen Gremien vorgestellt werden.

Die engagierten Bürgerinnen und Bürger gingen gleich vehement in die Diskussion. Sie berichteten von Problemen mit E-Roller- und Fahrradfahrern in der Bahnunterführung und den nicht eindeutigen Wegebeziehungen an Bahnhof und Busbahnhof. Das Augenmerk richteten die Alltagsexperten auch auf die Frankfurter Straße, die einerseits zu schnell befahren werde, andererseits dringend attraktiver gestaltet werden müsse.

Die in zwei Gruppen aufgeteilten Teilnehmenden wünschten sich eine Erweiterung der vorgeschlagenen Routen unter Einbeziehung der Bahnhofrückseite und der Frankfurter Straße in Richtung Bahnübergang beim Zentrumsspaziergang und zur Dürresbach- und Bergstraße in Geistingen.

Die Tour im Zentrum ist für Montag, 26. August, 17 Uhr, die andere am Mittwoch, 28. August, zur selben Zeit. Eine Anmeldung ist per E-Mail möglich.