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Großeinsatz in der RegionRazzien in Hennef, Bonn, Bornheim und Wesseling

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Die Polizei führt bei der Razzia in Hennef einen Verdächtigen ab.

Die Polizei führt bei der Razzia in Hennef einen Verdächtigen ab.

Am frühen Morgen schlugen die Einsatzkräfte zu. Die größte Durchsuchung wurde in Hennef durchgeführt.

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am frühen Donnerstagmorgen (14. Dezember) im Rahmen einer groß angelegten Razzia ein Haus in Hennef-Hossenberg durchsucht. Die Beamten konnten ersten Erkenntnissen zufolge zwei Personen festnehmen.

Großer Polizeieinsatz in Hennef am frühen Morgen

Bei den Durchsuchungen ging es nach Angaben der Polizei um banden- und erwerbsmäßige Urkundenfälschung von Sprachzertifikaten. Auch in Bonn, Bornheim und Wesseling wurden insgesamt sechs Objekte durchsucht. Zeitgleich waren Polizisten auch im hessischen Beselich im Einsatz. Die Aktion in Hennef war demnach aber die größte. Allein dort gab es vier Verdächtige.

Durchsucht wurden dort die Räume eines Privathauses an der Lise-Meitner-Straße in Hennef-Hossenberg. Es ist ein ruhiges Wohnviertel, das Objekt war das mittlere Haus in einer Reihe. Ein großes Aufgebot der Bereitschaftspolizei rückte gegen 6.30 Uhr an.

Die Feuerwehr Hennef wurde zu dem Einsatz hinzugerufen, um den Ort in der morgendlichen Dunkelheit mit Scheinwerfern auszuleuchten. Auch Diensthunde der Polizei wurden eingesetzt.

Großrazzia: Zeugin beobachtet Fluchtversuch in Hennef

Nachbarn berichteten, dass einer der Verdächtigen versuchte, über die Terrasse ins Freie zu gelangen. Er soll bei der Flucht unter anderem mehrere Handys weggeworfen haben, eines davon auf das Dach eines benachbarten Hauses. Vermutlich handelte es sich dabei um belastendes Beweismaterial.

Die Beamten konnten den Mann aber wenig später festnehmen. Er wurde mit Kabelbindern gefesselt und abgeführt genau so wie ein weiterer Mann, gegen den ein Haftbefehl ausgestellt worden war. Gegenüber dieser Zeitung gab eine Zeugin an, dass in der Tiefgarage des Gebäudekomplexes hochwertige Limousinen stünden, die der Familie gehörten.

Drei Festnahmen bei Razzien gegen organisierte Urkundenfälschung

Die Ermittlungsgruppe „Lani“ der Bonner Polizei hatte die Verdächtigen bereits seit Monaten im Visier, berichtet die Bonner Staatsanwaltschaft. Im Mittelpunkt der Ermittlungen standen demnach ein 29-Jähriger und ein 32-Jähriger, deren 21-jährige Lebensgefährtinnen sowie zwei weitere Männer im Alter von 28 Jahren.

Die umfangreichen, verdeckten Ermittlungen hätten demnach auch zur Identifizierung von drei weiteren Mittätern im Alter von 20, 35 und 43 Jahren geführt. Gegen drei 28, 29 und 32 Jahre alten Männer wurden in enger Abstimmung mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen der Staatsanwaltschaft Köln drei Untersuchungshaftbefehle erwirkt und von Polizisten vollstreckt.

Monatelange Ermittlungen der Polizei Bonn

„Die sechs Hauptbeschuldigten sollen seit Anfang 2022 sogenannte B1-Sprachnachweise, die für Einbürgerungsverfahren notwendig sind, gefälscht und verkauft haben“, so ein Pressesprecher der Polizei Bonn. „Hierfür hatten sie mehrere Internetseiten tatsächlich nicht existierender Sprachschulen angelegt.“

Potenzielle Käufer seien insbesondere im sozialen Netzwerk „TikTok“ akquiriert worden. Die drei Mittäter sollen als Zwischenhändler am Vertrieb der gefälschten Urkunden beteiligt gewesen sein.

Bargeld, Autos, Uhren und andere Beweismittel sichergestellt

Der Einsatz lief am Morgen gegen 10 Uhr noch. Die Polizei stellt weitere Ermittlungen an. Unter anderem wurde Beweismaterial sichergestellt, welches nun ausgewertet werden muss. Unter anderem seien rund 100.000 Euro Bargeld, sechs Pkw, mehrere hochwertige Uhren, diverse Mobiltelefone, IT-Geräte und Datenträger sowie gefälschte Urkunden und Zertifikate beschlagnahmt worden.