Die Extreme nehmen zuLandwirte kommen beim Klimaschutz an ihre Grenzen
Hennef – Die Klimapolitiker der Hennefer SPD und Bürgermeister Mario Dahm hatten sich auf den Weg zum Hanfer Hof von Bernd Schmitz gemacht. Klimaschutz und Klimawandel waren ihre Themen. „Die Landwirtschaft hat da eine ganz wichtige Funktion“, erklärte Organisator Ralf Jung, der wie die meisten anderen Besucher im Umweltausschuss, der Agenda 21 und der Arbeitsgemeinschaft Blühendes Hennef sitzt.
Schmitz, Landesvorsitzender der AG Bäuerliche Landwirtschaft und seit 2006 Demeter-Biobauer, hatte sich Ortslandwirt Jochen Forstreuter dazu geholt. Der kommt zwar aus der konventionellen Bewirtschaftung, beide aber sind sich in vielen Punkten nah.
2020, so berichtete der Gastgeber, war „eine totale Katastrophe“. Nach der zweiten Dürrewelle in Folge waren die Böden staubtrocken, kein Gras war mehr grün. „Es war das schlimmste Jahr“, so Schmitz. Das Futter für das Vieh wurde knapp, die höchste Strafe für einen Landwirt. Winderosion hat ihm zu schaffen gemacht. Mit seiner Solidarischen Landwirtschaft hat er eine „essbare“ Windschutzhecke gepflanzt, mit Unterstützung der Stadt.
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Die Häufung der Extreme macht Schmitz Sorge. Jetzt wird das Dreschen des Dinkels für den Biobäcker DLS schwierig, weil es zu feucht ist. „In tieferen Schichten ist noch nichts angekommen“, erklärte Forstreuter. Buchen sterben in den Wäldern ab, sie haben Wurzelmasse verloren. Aber einfach nur neu pflanzen helfe auch nicht, das müsse schließlich gepflegt werden.
Und da kommen Landwirte wie Bauhöfe an ihre Grenzen. Da sind Ehrenamtler gefragt. Eine klare Ansage an die Politik machte Schmitz: „Je positiver du dich für Umwelt engagierst, umso stärker ist das Überprüfungsraster.“ Flächenentsiegelung, Klimafunktionskarten, Rückhaltebecken, Renaturierung von Bächen – die Themenvielfalt war groß. Die Klimapolitiker schlugen regelmäßige Treffen vor, die Landwirte waren einverstanden.