Neuer Schulcampus in HennefStraße soll für Boulevard gesperrt werden
Hennef – Die Anforderungen an den Raum sind komplex, die Verkehrsprobleme vielfältig, die Absicht ambitioniert: Die Stadt plant einen autofreien Schulcampus. Neben Gymnasium, Gesamtschule Hennef-West, Carl-Reuther-Berufskolleg, Grundschule Gartenstraße und zwei Kitas sind etliche Anwohner und Sportvereine von dem Vorhaben betroffen.
Die einschneidendste Maßnahme ist die Abpollerung der Fritz-Jacobi-Straße zugunsten eines durchgängigen „Campus-Boulevards“. Dieser soll sich zwischen Gymnasium und Gesamtschule (früheres Realschulgebäude) bis zum Erweiterungsneubau der Gesamtschule erstrecken – ohne die gefahrenträchtige Straßenbarriere.
Städtebaulicher Entwurf enthält auch Bau einer Parkpalette
Auf dem Tisch liegt der Entwurf eines städtebaulichen Rahmenplans. Der sieht auch den Bau einer Parkpalette mit 116 Stellplätzen auf vier Ebenen vor. Die Palette soll auf dem bestehenden Parkplatz zwischen Fritz-Jacobi-Straße und Gymnasium entstehen und weitere Parkplätze im Planareal ersetzen, um dort attraktive Spiel- und Rückzugsräume mit viel Grün zu schaffen.
Ein Parkhaus auf dem sogenannten Platanenparkplatz des Berufskollegs kommt nicht in Frage, weil der Rhein-Sieg-Kreis als Eigentümer einen Teil für eine mögliche Erweiterung des Kollegs vorhält. Deshalb ist dort auch die Idee eines Drive-in-Markts des benachbarten Baumarktes nicht umsetzbar.
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Halteflächen für „Elterntaxis“ in der Gartenstraße und an der Frankfurter Straße, eine Buswendeschleife vor dem Gymnasium, die Abbindung der Gartenstraße mit einer Wendeschleife, zusätzliche Fahrradständer und Schutzstreifen für Radler sowie eine Fahrradstraße in der Königstraße sind weitere Bestandteile des Rahmenplans.
Ein Plan für das Schulzentrum
Die Stadt hat drei Fachbüros aus Köln und Aachen – einen Stadtplaner, einen Verkehrsplaner und einen Freiraumplaner – mit der Ausarbeitung des Rahmenplans betraut. In Planungswerkstätten wurden die Schulen, Sportvereine und Anwohner einbezogen. Eine Beteiligungsveranstaltung für die betroffenen Schulpflegschaften und eine Abschlussveranstaltung nebst Bürgerinformation stehen noch aus. Die Stadtverwaltung empfiehlt der Kommunalpolitik, dem Entwurf zuzustimmen, um das Verfahren fortzuführen und zum Abschluss bringen zu können.
Der Rahmenplan ist ein informelles Planungsinstrument zur Auslotung der Entwicklungsmöglichkeiten. Er ist nicht rechtsverbindlich. Ob er verwirklicht werden kann, zeigt sich erst in der nachfolgenden Bauleitplanung und den Genehmigungsverfahren. (kh)
In Planungswerkstätten wurden die Vorschläge bereits mit Anwohnern und Vertretern der Schulen, Kitas und des Sports diskutiert. Vor allem zur Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße gab es skeptische Stimmen. Befürchtet wird eine Überlastung der umliegenden Straßen, insbesondere der Königstraße, die bereits durch Elterntaxen, Linien- und Schulbusverkehr stark frequentiert sei.
Ablehnung kam aus der Wohnsiedlung Kegelswiese/Keplerstraße mit rund 150 Häusern, die von der Königstraße aus über eine Sackgasse erschlossen sind. Der Umweg zur Frankfurter Straße über Geistingen misst 2,1 Kilometer. Die Planer schlagen vor, über einen Zeitraum von einem halben oder dreiviertel Jahr einen Verkehrsversuch durchzuführen, um zu sehen, wie sich eine Abbindung der Fritz-Jacobi-Straße tatsächlich auswirkt. In den Testlauf einbinden ließen sich auch provisorische Ampeln an Knotenpunkten und die Elterntaxi-Haltestellen.
Die Ausschüsse für Stadtplanung und Mobilität beraten am Mittwoch, 29. September, 17 Uhr, Halle Meiersheide, gemeinsam über den städtebaulichen Rahmenplan.