1603 Anmeldungen gab es beim Europalauf, Ehrenamtler kümmerten sich um den Ablauf.
18. EuropalaufHennef zeigt, wie viel Sport in der Stadt steckt
Es war die Szene des Tages: Als sich Katja Zimmer und Femke Mewes beim Fünf-Kilometer-Siegauenlauf dem Ziel näherten, stand dort bereits das Teilnehmendenfeld für den Start des Zehn-Kilometer-Panoramalaufes im Rahmen des 18. Europalaufes des Hennefer TV. Doch die wartenden Athleten und Athletinnen bildeten spontan ein Spalier, spendeten Applaus und hoben die Arme zur La-Ola-Welle, damit das Duo über die Ziellinie laufen konnte.
Überhaupt glänzte der beliebte Traditions-Volkslauf mit besonderen Momenten und außergewöhnlichen Geschichten.
1603 Anmeldungen gab es beim Europalauf in Hennef 2024
Sportlich war die Veranstaltung fest in den Händen des Leichtathletikzentrums Rhein-Sieg. Applaus hatte aber auch der Veranstalter mit seinem kompletten Organisationsteam verdient, denn niemand ließ sich die gute Laune vom Dauerregen vermiesen. Moderator Laurenz Thissen konnte dem verdutzten Hennefer Bürgermeister Mario Dahm zeigen, dass die Teilnehmendenzahl während seiner kurzen Ansprache immer weiter anwuchs.
Als er den Doppeldecker-Bus an Start und Ziel betrat, waren es 1542 Anmeldungen, am Ende sollten es stolze 1603 sein. Ins Ziel kamen immerhin 1311 Sportlerinnen und Sportler.
Hennefs Verwaltungschef betätigte sich später noch als Helfer, indem er im Start- und Zielbereich den Abfluss in den städtischen Abflusskanal frei machte: „Ich bin ja auch für die Entwässerung zuständig“, meinte er schmunzelnd.
Bei der Gepäckabgabe wussten Natalie Fox (mit dem achtmonatigen Nachwuchs Isabell) und Emma Augustin zu berichten, dass erstmals auch Regenschirme zur Aufbewahrung abgegeben wurden. Michael Eickmanns von den Maltesern war entspannt: „So schlechtes Wetter wie heute habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt. Aber so gibt es weniger Kreislaufprobleme und für uns weniger Arbeit.“
1311 Sportlerinnen und Sportler wurden in Hennef mit einer Medaille ausgezeichnet
Sabine Steimel vom Sportamt der Stadt Hennef war derweil mit ihren Töchtern Alena und Nadine sowie Kollegin Maria Bambeck und Petra Reineke vom Hennefer TV damit beschäftigt, die über 2000 Medaillen zu entwirren: „Die sind alle total verknotet.“ Das Quintett leistete ganze Arbeit, alle Finisher erhielten die runde Plakette als Anerkennung.
Unentwegt waren die Trommeln und brasilianischen Percussion-Instrumente der Hot Rott Chilis zu hören, „obwohl die Schlegel sich voll gesogen haben und die Trommeln spritzen“, wie Bernt Kullbach verriet. Die 13-köpfige Gruppe gab dennoch alles und zog während der Veranstaltung sogar vom Start- in den Zielbereich um: „Weil wir dann den Läufern mit unseren Rhythmen besser helfen können, noch einmal die letzten Körner zu mobilisieren.“
Und das war gut so, denn nicht für alle Läuferinnen und Läufer wurde auf der Zielgeraden ein Spalier gebildet, wenngleich das Publikum an den Drängelgittern auch eine sehr gute Figur abgab. „Ich bin stolz“, gab Bürgermeister Dahm zu: „Heute haben wir in Hennef gezeigt, dass wir uns zu Recht Sportstadt nennen.“
LAZ Rhein-Sieg ist das Maß aller Dinge
In sportlicher Hinsicht war der Hennefer Europalauf fest in der Hand des LAZ Rhein-Sieg. Über die neu eingeführte Fünf-Kilometer-Distanz siegte Celine Schneider in 19:42 Minuten: „Ich wollte vorne eine Eins stehen haben – und das habe ich geschafft.“ Bei den Männern war Teamkollege Thorben Werner das Maß aller Dinge (16:58 min). „Ich bin leider ein paar Extra-Meter gelaufen, weil der letzte Wendepunkt nicht richtig markiert und unbesetzt war“, sagte er. „Aber ansonsten war es super.“
Über zehn Kilometer dominierte Nele Siebert das Frauen-Feld in 36:50 Minuten: „Ich wollte den Lauf genießen, ohne auf die Zeit zu schauen. Das habe ich getan, denn die Zuschauer waren echt super drauf.“ LAZ-Ass Ayoub Chalgoum gewann die Herren-Konkurrenz (31:51) vor Teamkollege Luke Kelly (34:28).
Nur beim Halbmarathon wurde die LAZ-Phalanx durchbrochen: Zwar war Adele Blaise-Sohnius die schnellste Frau (1:24,22 h), doch den Gesamtsieg holte sich Maciek Miereczko von der LG Erftstadt (1:15,22).