Platzmangel in Hennefer RathausDer Ordnungsdienst zieht in die Polizeiwache
Hennef – Eng wird es im Rathausneubau, der inzwischen auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Damals wies der Stellenplan 339 Stellen aus, inzwischen sind es 578,8. Für den neu geschaffenen Stadtordnungsdienst etwa muss deshalb Platz geschaffen werden. Der wurde eingerichtet, weil die Polizei originäre Aufgaben der Ordnungsämter wieder zurückgegeben hat, Ruhestörungen zum Beispiel.
Bei der Durchsicht der bestehenden Raumkapazitäten aber blieb wenig Raum für die neuen Mitarbeiter. Nach Ansicht der Verwaltung blieb nur der Neubau am Bahnhof übrig, im selben Gebäude also, in dem die Polizei ihre neue Wache beziehen wird.
Plan sieht Umzug des Ordnungsdienstes vor
Die Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss berieten in ihrer jüngsten Sitzung die künftige Raumplanung. In Vorgesprächen hatte der Bauherr die Bereitschaft signalisiert, die Flächen im Erdgeschoss neben der Polizei nach den Bedürfnissen des Stadtordnungsdienstes zu errichten.
Noch lässt der Baufortschritt das zu, deshalb die dringlich einberufene Sitzung, bei es außer der Verweisung eines Bürgerantrags in den zuständigen Ausschuss für Dorfgestaltung und Denkmalschutz nur diesen Tagesordnungspunkt gab.
32 Mitarbeiterplätze
20 Arbeitsplätze sollen auf 460 Quadratmetern Fläche entstehen, davon vier Büroflächen für 16 Mitarbeiter im Desksharing, die anderen 16 bekommen einen eigenen Schreibtisch. Dazu kommen Umkleiden, Spinde für die Schutzkleidung und geschlechtergetrennte Duschen sowie ein Lage-, Trainings-, Schulungs- und Besprechungsraum.
Der Mietbeginn ist für den 1. Mai 2020 vorgesehen, zur selben Zeit wie für die Polizei. Die erste Laufzeit des Vertrages ist auf 15 Jahre angesetzt. Die Kaltmiete beträgt 12,50 Euro. In der Begründung hatte Bürgermeister Klaus Pipke die Synergieeffekte einer gemeinsamen Unterbringung von Stadtordnungsdienst und Polizei betont – einer Argumentation, der sich die meisten anschließen konnten.
Detlev Fiedrich von den Bündnisgrünen fragte, warum der Verwaltung erst nach einem Jahr der Platzmangel aufgefallen sei. Ihm fehlte eine Konzeption, und er brachte das Postverteilzentrum ins Spiel. Doch dafür seien langfristige Mietverträge abgeschlossen, erläuterte Pipke. Die Grünen enthielten sich ihrer Stimme. Gerd Weisel, Sprecher der Linken, sprach ebenfalls von fachlich-inhaltlicher Konzeptionslosigkeit und vermochte nicht zu erkennen, dass Kontakte zur Polizei allein schon ein Kriterium sein sollten. Er votierte gegen den Umzug in das neue Gebäude. CDU, SPD, FDP und Unabhängige folgten dem Verwaltungsvorschlag.