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Herzen schlagen für Blau und RotFamilie engagiert sich bei Hennefer Stadtsoldaten

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Vereint in der Liebe zum Karneval: (von links) Leonard, Gerd, Nadja und Kilian Schichel.

  1. Familie Schichel engagiert sich bei den Hennefer Stadtsoldaten. Ihre Herzen schlagen für Blau und Rot.
  2. Alle vier sind im Verein, Vater Gerd (42) und die Söhne Kilian (9) sowie Leonard (2) tanzen, Mutter Nadja (38) engagiert sich bei den Stadtsoldaten-Frauen.
  3. Die beiden Söhne sind seit Geburt Stadtsoldaten und „karnevalsverrückt”.

Hennef – Die Lieblingsfarben der vierköpfigen Hennefer Familie Schichel sind Blau und Rot. Denn die Herzen des Quartetts schlagen für die Hennefer Stadtsoldaten. Alle vier sind im Verein, Vater Gerd (42) und die Söhne Kilian (9) sowie Leonard (2) tanzen, Mutter Nadja (38) engagiert sich bei den Stadtsoldaten-Frauen.

Seine Knabüs trägt Leonard, kurz Leo, zu Hause ständig am Mann. „Es ist sein ein und alles“, sagt Gerd Schichel. Wenn Gäste kommen, präsentiert der Zweieinhalbjährige gern die Knallbüchse, wie das Holzgewehr in ganzer Länge genannt wird, und stapft im Stechschritt zum Laridah-Marsch durchs Wohnzimmer.

„Er ist karnevalsverrückt“, sagt die Mutter. Das gehe so weit, dass an Heiligabend zwischen „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“ auf „drängendes Bitten“ des Dreikäsehochs der Laridah erklingt.

Leonard und Kilian als beliebtes Fotomotiv

„Leonard ist seit der Geburt Stadtsoldat“, berichtet der Vater, der beim blau-roten Soldatenkorps als „Dilledopp“ die Rollen des Tanzoffiziers und Kochs innehat. In letzterer Funktion macht es seit der vergangenen Session Kilian dem Papa nach, trägt also weiße Jacke, Kochmütze und Suppenkelle anstatt blau-roter Uniform.

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Schon als Baby war Leonard Stadtsoldat, als Säugling steckte er bereits im Stadtsoldaten-Strampler mit Mini-Knabüs.

Als Beauftragter der Stadtsoldaten-Pänz – das Nachwuchstanzkorps der Großen – hatte Gerd Schichel die anderen Jungen gefragt, ob sie damit einverstanden seien. Er habe das demokratisch regeln wollen.

Kilian stand erstmals mit vier Jahren mit den Stadtsoldaten-Pänz auf der Bühne. Er war damals das gleiche beliebte Fotomotiv, wie es heute Bruder Leo, Luca Häneli (3) und Anton Raderschad (4) sind, die die Herzen vor allem der Mütter und Omas im Sturm erobern.

Karnevals-Gene von beiden Eltern

Lange bevor er mittanzen durfte, habe Kilian immer beim Training zuschauen wollen, berichtet sein Vater. Nadja Schichel ergänzt: „Wir haben nichts forciert, er wollte einfach Gerd nacheifern, so wie das jetzt beim Leo ist.“ Alternativen habe es für Kilian nie gegeben, wenn es um die Kostümierung ging. „Als Stadtsoldat“ habe die Antwort des damals dreijährigen Kilian auf die Frage gelautet, als was er denn zum Rosenmontagszug gehen wolle.

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Beim Auftritt: Gerd Schichel (hinten r.) mit Leonard (l.) und Kilian.

Die Karnevals-Gene haben die Jungen von beiden Elternteilen. Nadja Schichel hat bis zur Geburt der Söhne kein Weiberfastnacht versäumt und war im Karneval immer op Jöck: „Das haben mir meine Eltern in die Wiege gelegt.“

Jetzt müsse sie hinter ihren drei Männern stehen, „was auch eine große Einschränkung“ bedeute. Gleichwohl habe sie hinsichtlich Babysitting „jede Menge Unterstützung“ von den vier Großeltern. Die seien „mächtig stolz besonders auf die Enkel, gehen oft zu den Auftritten“, berichtet die Mutter. Aber auch die übrige Verwandtschaft der Schichels zieht mit am Stadtsoldaten-Strang.

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Rund 30 Auftritte hatten die kleinen Uniformträger in dieser Session, viele davon zusammen mit den Großen. Die Tänze werden „mit Akribie und Leidenschaft“, so Gerd Schichel, durch das langjährige Tanzmariechen „Spetzebötzje“ Klaus-Dieter Scholz einstudiert. „Er hat das richtige Gespür, Choreografie, Spaß und das Spielerische zu verknüpfen“, sagt Baas Paul Jacobs über die Philosophie des Trainers.

Jedenfalls mache ihn die Nachwuchstruppe stolz, lobt der Präsident der Stadtsoldaten: „Die Arbeit fruchtet und garantiert immer wieder neue Rekruten.“ So hat sich mit dem derzeitigen Pänz-Kommandanten Jan Bongarz (16) bereits ein weiteres Talent als Rekrut bei den Großen angemeldet.

Die Frage, ob sich denn das Ehepaar Schichel bei so viel Karnevalsaffinität nicht in der Prinzenpaar-Rolle sehen könnte, beantwortet Nadja mit einem verträumten Kopfnicken. „Schön wäre das schon“, ergänzt ihr Mann, es müsse aber noch viel geklärt werden innerhalb der Gesellschaften und im Komitee Hennefer Karneval. Tollitäten-Erfahrung hat Gerd Schichel bereits: als Prinz im Dambroicher Dreigestirn in der Session 2005.