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Für langfristige Hilfe im AhrtalHennefer gründen das „Reparatur-Netzwerk“

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Jetzt wird angepackt: Ehrenamtliche Helfer kommen aus ganz Deutschland, um die Betroffenen wie hier in Dernau zu unterstützen. 

Hennef/Dernau – Die Hilfsbereitschaft der Menschen für die Flutopfer im Ahrtal ist groß, doch sie wird noch für Jahre notwendig sein. Deshalb sind Netzwerke gefragt. Eines ist das „Reparatur-Netzwerk“, das Jan Winkler mit seinem Team aus Hennef und Kölsch-Büllesbach auf die Beine gestellt hat.

Mit Daniela Miebach, Manuela Rosenstein, Marco Schiefen und Rainer Stens hat er Hilfe organisiert. Sie haben jeden und jede angezapft, um die Menschen in Dernau zu unterstützen. „Es gibt nichts Wichtigeres, als das gezielt anzugehen“, sagte der 43-Jährige.

Also ist der begabte Kommunikator mit seinem kleinen Bagger an die Ahr gefahren, hat Höfe ausgeräumt und den Kontakt mit Betroffenen gesucht. Schnell war klar, dass Schippen, Schubkarren, Generatoren und Werkzeug fehlten. Einem Winzer räumte er eine Halle aus, die sie ihm dann als Werkstatt zur Verfügung stellten.

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Die Flut hat die Gefache der alten Fachwerkhäuser weggerissen, Jan Winkler und Marco Dahlhausen (links) denken über Lösungen nach.

Einer der eifrigsten Helfer ist Wolfgang Behner, der Kettensägen in Serie repariert – und Generatoren. „Der stand vier Meter unter Wasser“, berichtet der Uckerather, er hat ihn wieder ans Laufen gebracht. Ständig kommen Menschen in die provisorische Werkstatt, an deren Wänden der Schlamm klebt.

Wer nach Benzin fragt, erhält einen Kanister. Wie viele Reifen von Schubkarren sie hier schon repariert oder gewechselt haben, weiß Winkler nicht. Ein paar Meter weiter lebt Katrin Zetsche-Josten. Die Religionslehrerin hatte eine Pension, jetzt muss sie das Haus entkernen. Mit Winkler ist sie im ständigen Austausch. Aktuell sucht sie einen Bauleiter, der Netzwerker will ihr dabei helfen.

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In der Reparaturwerkstatt (rechtes Bild) werden Schubkarrenreifen gewechselt und Notstromaggregate gewartet.

Der Lebenspartner der Dernauerin, Jürgen Weidner, ist von der Hilfsbereitschaft begeistert. „Ohne die privaten Helfer würde es nicht gehen.“ Viele wollen wieder aufbauen, andere werden nicht zurückkehren. „Was wir brauchen, ist eine Perspektive für unsere Häuser, wir brauchen Hochwasserschutz, damit nicht wieder so ein Tsunami durchs Ahrtal rollt.“

Für Perspektive ist auch Marco Dahlhausen zuständig. In seinem Schünke-Baumarkt an der Stadtgrenze zu Hennef in der Mendter Mark laufen Spenden zusammen, er selbst hat gut 6000 Euro dazugetan. Bei seinen Lieferanten hat er angefragt, sie werden Baustoffe bereitstellen.Er liefert auch die Werkzeuge, die Manfred Eckermeier – er hat ein Redaktionsbüro – organisiert hat. Als Pressesprecher von „Worx“ hat er vom Europachef rund 400 Geräte erhalten, beispielsweise Stemmhammer und Kettensägen.

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Individuelle Reparaturpakete sollen daraus geschnürt werden. Mit Dernaus Bürgermeister Fred Sebastian hat Winkler über Strukturen geredet, wie Spenden gezielt ankommen können. „Es geht nicht um Probleme, es geht um Lösungen.“

Jörn Heiner denkt genauso. Der Winzer und Gastronom hat die wohl älteste Scheune im Dorf zum Gästehaus gemacht. Die Flut hat das Fachwerk von den Balken gerissen. Aber das Gebäude ist standsicher, ein Statiker hat es geprüft. Heiner will wieder aufbauen, rechnet mit zwei bis drei Jahren Trocknungszeit. Er hat die Weinernte der vergangenen drei Jahre in Fässern verloren. Sein Appell: „Die Leute sollen weiter in die Eifel fahren und ihr Geld dort lassen. Und so bald es geht, auch wieder zu uns kommen.“